Menschen sind verschieden – zum Glück! Man ergänzt sich, man unterstützt sich, man fordert heraus, man lernt voneinander. Verschieden geht man auch mit der Weihnachtsgeschichte um: romantisch, tiefgründig, kritisch oder vielleicht sogar gleichgültig.
Vor der Krippe haben alle Platz. Man darf kommen, wie man ist: freudig, dankbar, erwartungsvoll, kritisch und sogar gehetzt oder oberflächlich. Diese Erfahrung machten auch die sieben Weisen in der Kirche Grabs, wo 100 Kinder und Erwachsene kürzlich ein Weihnachtsmusical mit Jugendband, Kinderchor und Theater aufführten.
Ein Weg des Lernens und der Auseinandersetzung
Sieben verschiedenste Charaktere haben denselben Stern gesehen. Sie kommen aus unterschiedlichsten Lebenswelten, deuten ihn individuell und knüpfen persönliche Erwartungen an ihn. Aber alle haben sich aufgemacht und wollen wissen, was wirklich dahintersteckt bzw. was unter diesem Stern zu finden ist.
Da ist der Weise Sophian: Er ist etwas vergeistigt und nicht immer ganz in der Realität. Sofortmann ist immer gehetzt und ungeduldig. Motzikus glaubt, alles besser zu wissen. Wogegen die Weise Schnuppe ruhig und gelassen bleibt. Die Weise Fröhlich sieht das Positive, und für die Weise Debii ist die Hauptsache, dass sie nichts verpasst. Beim Weisen Kay Ahnig fragt man sich, ob er wirklich den Titel des Weisen verdient habe.
Alle sind sie Suchende und alle sind sie unterwegs. Sie treffen auf nochmals unterschiedliche Menschen: auf Bürger, Soldaten, Hirten, sogar den König Herodes. Der Weg nach Betlehem wird ein Weg der Auseinandersetzung, aber auch des Lernens. Sie lernen voneinander, und sie lernen schliesslich, dass das Wunder der Liebe Gottes ihr Wissen, ihre Eigenart und ihre Ansichten überstrahlt.
Den Kindern und Jugendlichen mit ihren Leiterinnen und Leitern ist eine erfrischende und aufregende Inszenierung der Weihnachtsbotschaft gelungen. Ein gewaltiger Aufwand an Musik, Licht- und Tontechnik, Theater und Choreografie. Dass schliesslich die Hirten, Schafe und Engel mit Rollschuhen durch die Kirche flitzen, erstaunt bei so grosser Vielfalt auch nicht mehr.
Sieben Weise auf der Reise und Engel auf Rollschuhen