Urs Zieri, Geschäftsführer der Somedia Partner AG (Sopag), schilderte am Mittwoch die Bedeutung des Ausbaus des Druckzentrums. Das 16-Millionen-Projekt mache den Standort zu einem der technologisch fortschrittlichsten Druckzentren in Europa. In einem schwierigen Marktumfeld – «die Druckbranche befindet sich in einem riesigen Wandel» – werden so neue Kapazitäten geschaffen.
Die Kombination aus Innovationsgeist, operativer Flexibilität und Qualitätsanspruch sei der Schlüssel dazu, dass das Unternehmen im Werdenberg nicht nur überlebe, sondern auch expandiere.

Auslöser für den mutigen Schritt sind die Marktentwicklung mit der Schliessung von zwei grossen Druckzentren in Zürich und Bussigny sowie ein Grossauftrag der Coop-Gruppe. Ein Teil der beliebten Kundenzeitung wird künftig im Werdenberg zu Papier gebracht.
«Wir investieren, weil andere desinvestieren»
«Als die beiden Druckzentren von der Landkarte verschwunden sind, hat sich für uns ein Chancenfenster aufgetan», sagte VR-Präsident Ivo Klein an der Medienorientierung. Damit sichere man die Zukunft des Unternehmens. «Wir investieren, gerade weil andere desinvestieren.»
Die Diskussionen rund um diesen grossen Ausbauschritt seien im Verwaltungsrat sehr intensiv gewesen, doch bereits heute zeigt sich für Ivo Klein:
Das Projekt Sopag 2025 hat sich gelohnt.
Die Arbeiten für das Millionenprojekt laufen und sollen Ende November dieses Jahres abgeschlossen sein. Die kommenden Monate werden nun intensiv. Mit dem Neubau einer 48 Meter langen Lagerhalle auf der noch ungenutzten Landfläche neben dem Hauptgebäude wird die Kapazität verdoppelt, was der grossen zusätzlichen Menge an Papier dienen soll.
Weiter werden den drei bereits bestehenden Drucktürmen zwei neue, hochautomatisierte Drucktürme hinzugefügt. Auch ein zusätzliches Falzaggregat und zwei Rollenwechsler werden installiert. Die Spedition wird um 500 Meter Transportketten erweitert, sodass künftig eine parallele Produktion auf zwei Linien möglich ist.
Ebenfalls von Bedeutung: Der Personalbestand wird um acht Vollzeit- und zehn Teilzeitstellen aufgestockt (auf neu rund 42 Angestellte). Zudem wird auf allen Betriebsdächern eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von bis zu 380’000 Kilowattstunden pro Jahr angebracht.
Die Zukunft bleibt eine grosse Herausforderung
Trotz der aktuell dynamischen und für den Standort Haag vorteilhaften Entwicklung stellte Urs Zieri gestern auch fest:
Die Zukunft wird hart und schwierig bleiben.
Mit den nun getätigten Investitionen sieht er das Unternehmen allerdings als sehr gut gerüstet dafür. Die Sopag positioniere sich mit dem neuen Kapitel in der Firmengeschichte langfristig als eines der führenden Druckzentren in der Schweiz – «technologisch, unternehmerisch und strategisch».
14 Tageszeitungen und vieles mehr
Ab dem 1. Januar 2026 werden bei der Sopag in Haag nach aktuellem Stand 14 Tageszeitungen, 26 Wochenzeitungen, etliche Sonderbeilagen, Magazine und weitere Produkte gedruckt. Der Papierverbrauch wird somit von momentan rund 4000 auf circa 11’000 Tonnen jährlich ansteigen.
Die Sopag AG wurde im Jahr 2006 gegründet, das Aktienkapital gehört zu je einem Drittel den Verlagshäusern Somedia AG, Vaduzer Medienhaus AG und SL Druck + Medien AG. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 30 Mitarbeitende, nach dem Ausbau sollen es ab Januar 2026 rund 42 sein.
Der Jahresumsatz beträgt 8,7 Millionen Franken. Einst mit einer modernisierten, aber gebrauchten Druckanlage gestartet, hat man sich durch Investitionen in den Jahren 2009, 2013 und 2021 zu einem der wichtigsten Player im Land entwickelt.
Sopag investiert 16 Millionen Franken und wird zu einem der modernsten Druckzentren in Europa