Die Berufsverbände der Schreiner des Kantons St. Gallen, der Sektion Thur-Linth sowie des Fürstentums Liechtenstein haben Neuland betreten. Zum ersten Mal führten sie eine gemeinsame Lehrabschlussfeier durch. Diese fand im SAL in Schaan statt. 21 von ihnen durften aufgrund ihrer Note von 5,1 oder höher ein besonderes Präsent entgegennehmen. «Die neu konzipierte Feier war nicht nur ein organisatorischer Zusammenschluss, sondern auch ein klares Zeichen des Miteinanders und der grenzverbindenden Zusammenarbeit in der Berufsbildung», erklärte Urs Hungerbühler, Präsident des Schreinerverbands Kanton St. Gallen.
Unterstützung erhielt er von Philipp Beck, Präsident des Liechtensteiner Schreinerverbands, sowie von Thomas Seliner, Vizepräsident der Sektion Thur-Linth. Ziel sei es, die gemeinsame Stärke zu nutzen, um die Branche sowie das Berufsbild langfristig zugunsten der Lernenden, ihrer Lehrbetriebe und letztlich der gesamten Kundschaft weiterzuentwickeln.
Starke Leistungen aus der Region
Durch die Feier führte der Schauspieler Philipp Langenegger. Insgesamt 91 Absolventinnen und Absolventen durften ihr Diplom entgegennehmen. 70 von ihnen erhielten das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ, 21 das Berufsattest EBA. Ein besonderes Ausrufezeichen setzte dabei Ivan Stopel aus Wildhaus. Der Lernende der Andreas Bischof GmbH in Unterwasser brillierte mit einem Notenschnitt von 5,4 und sicherte sich damit den Jahrgangsbestenplatz. Für seine ausserordentliche Leistung, insbesondere mit einer Erfahrungsnote von 5,8, wurde er mit dem erstmals verliehenen «DenkWerk»-Award der Firma Roeckle Holz ausgezeichnet.
Ebenfalls mit der Bestnote von 5,4 überzeugte Hanna Lehmann aus Oberriet, die ihre Ausbildung bei der Alpiger Holzbau AG in Sennwald absolvierte. Nur knapp dahinter folgt Felix Rütimann aus Grabs mit 5,3. Er wurde in der Schreinerei Paul Stricker GmbH in Grabs ausgebildet. Im Bereich der zweijährigen Grundbildung EBA überzeugten Timo Egeter aus Lienz (Dütschler AG Schreinerei, Salez) und Laurin Neyer aus Mels (Vetsch-Fenster AG, Grabs). Beide mit einer Note von 5,2.
Absolventinnen und Absolventen aus der W&O-Region
Schreiner/-in EFZ: Ivan Stopel, Wildhaus (Andreas Bischof GmbH, Unterwasser); Hanna Lehmann, Oberriet (Alpiger Holzbau AG, Sennwald); Felix Rütimann, Grabs (Schreinerei Paul Stricker GmbH, Grabs); Corinne Eggenberger, Grabs (Schreinerei Paul Stricker GmbH, Grabs); Roman Dürr, Gams (Gebr. Schöb AG, Gams); Gino Alessandro Gosetti, Grabserberg (Tischhauser Schreinerei Holzbau AG, Buchs); Simon Gabathuler, Oberschan (Schreinerei Willi Leuzinger, Weite); Jarah Osarenkhoe, Grabs (Dütschler AG Schreinerei, Salez).
Schreinerpraktiker/-in EBA: Timo Egeter, Lienz (Dütschler AG Schreinerei, Salez); Laurin Neyer, Mels, (Vetsch-Fenster AG, Grabs); Manoah Looser, Ebnat Kappel (Johanneum Schreinerei, Neu St. Johann); Amir Sulejmani, Sevelen (Ferdi Frick Schreinerei Anstalt, Schaan).
Ein Verbandsmodell mit Vorbildcharakter
Regierungsrätin Bettina Surber würdigte in ihrer Ansprache die Leistungen der Lernenden und betonte den besonderen Charakter des Schreinerberufs. Dieser unterscheide sich insofern von vielen anderen Berufen, als dass der Verband die Berufsbildung eigenständig organisiert. Ein Modell mit schweizweitem Vorbildcharakter.
Diese Eigenverantwortung ermöglicht laut Urs Hungerbühler eine flexible und praxisnahe Weiterentwicklung des Bildungsangebots, im Einklang mit den Anforderungen des Arbeitsmarkts. Die gemeinsame Abschlussfeier war nicht nur ein symbolischer Schritt, sondern auch ein konkreter Ausdruck der Zusammenarbeit in einem funktionalen Bildungsraum.
Stopel glänzt bei Abschlussfeier