Mit dabei an der St. Galler Gruppenmeisterschaft (SGM-G300) waren der 1. Schützenmeister Fabian Meier und der Jungschützenleiter Michael Rüdisühli – beides erfahrene 90er-Schützen, jedoch ohne Finalerfahrung. Ergänzt wurde das Team durch Präsident Mostafa Hammad, der nur gelegentlich mit dem Sturmgewehr 90 trainiert. Zudem nahmen der Kassier Jan Kressig und sein Bruder, der Munitionsverwalter Flurin Kressig, teil – zwei ausgezeichnete Standardgewehr-Schützen, die sich bereit erklärten, in der Gruppe E anzutreten.
Nach zwei Vorrunden mit 675 und 682 Punkten erfolgte die Einladung zum Final in Wil am 31. Mai. Am Vorabend wurde zur Vorbereitung das Programm mit zehn Einzelschüssen und fünf Serienschüssen trainiert – das Team zeigte sich insgesamt zufrieden.
Teilnehmende behielten die Lage im Auge
Der Finaltag begann mit klarer Sicht, angenehmer Temperatur und beschatteten Scheiben. Kurz vor dem Start erfolgte eine kurze Beratung zur Filterwahl. Kressig empfahl «ohne», woraufhin sich alle Schützen daran hielten (mit Ausnahme von Kressig selbst, der nach den Probeschüssen auf Gelb wechselte).
Michael Rüdisühli hatte Schwierigkeiten und erreichte lediglich 115 Punkte, was zu einem Gesamtresultat von 657 Punkten führte – zu wenig für den Finaleinzug, für den ein Platz unter den besten sechs Gruppen erforderlich gewesen wäre. Rüdisühli konnte sich den Leistungseinbruch nicht erklären.
In der Mittagspause spekulierten die Teilnehmenden, ob der intensive Reinigungsprozess des Gewehrs am Vorabend, initiiert durch einen Ratschlag von Flurin, die Konstanz beeinträchtigt haben könnte. Die Stimmung war resigniert, man bereitete sich innerlich bereits auf das Scheitern vor. Erste Gedanken kreisten bereits um ein mögliches Alternativprogramm – ein Blick in den Schützenkalender offenbarte ein weiteres Fest in Eschenbach.
Um 13 Uhr war es sehr heiss, das Licht deutlich heller, jedoch blieben die Scheiben im Schatten. Der Wind kam gelegentlich von der Seite. Noch einmal wurde die Filterfrage diskutiert: gelb oder keiner? Diesmal gelang es dem Team, gewohnte Leistungen abzurufen – 678 Punkte wurden erzielt, was zu einem Gesamtresultat von 1335 Punkten führte.
Zurück im Zelt verfolgten die Schützen die laufenden Resultate auf dem Bildschirm. Lukas Grassi von Hub-Hard, ebenfalls B-Mitglied des Vereins, informierte darüber, dass sich Sennwald auf Rang 4 befand. Im Verlauf des Nachmittags rutschte das Team schrittweise zurück – auf Rang 5, dann auf Rang 6. Doch dieser reichte knapp für den Finaleinzug. Und zwar nur drei Punkten Vorsprung. Um 15.10 Uhr trat das Team zum Final an. Inzwischen war es noch heisser, der Wind hatte nachgelassen und die Scheiben lagen in voller Sonne – hellgrauer oder gar kein Filter war die bevorzugte Wahl.
SV Sennwald siegte mit sechs Punkten Vorsprung
Nach weniger als zehn Minuten war der Wettkampf vorbei. Erneut wurden 678 Punkte erzielt – genau wie in der zweiten Runde. Bei der Rangverkündung, als die Plätze sechs, fünf und vier bekannt gegeben wurden, war klar: Der Schützenverein Sennwald hatte gewonnen. Mit sechs Punkten Vorsprung vor Hub-Hard und zwölf Punkten vor den Gamsern sicherte sich die Gruppe den ersten Platz.
Nach über 41 Jahren, seit 1984, stand der Schützenverein Sennwald erstmals wieder ganz oben auf dem Podest der Gruppenmeisterschaft.
SV Sennwald nach 41 Jahren wieder zuoberst auf dem Podest