Tendenziöse Berichterstattung | W&O

Grabs vor 4 Stunden

Tendenziöse Berichterstattung

Leserbriefschreiberin Elisabeth Hürlimann kritisiert die Berichterstattung zu Masernausbrüchen an Schweizer Schulen.

Von Elisabeth Hürlimann
aktualisiert vor 4 Stunden
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«Masern an Schweizer Schulen»
Ausgabe vom 8. September

Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Thema Krankheit, Gesundheit, zum Thema Impfungen. Das ist eine Tatsache. Es ist eine Tatsache, dass es Impfschäden gibt. Das wird weder von Medizin noch von der Wissenschaft geleugnet. Ein Teil der Ansteckungen erfolgt laut Text im Ausland. Es fehlen Überlegungen/Hinweise zum Umgang mit Auslandsreisen. Z.B. Muss eine Quarantäne am Ort der Ansteckung stattfinden? Wie viele Staaten haben eine Impfpflicht bezüglich Masern? Darf man nur mehr in Länder reisen, wo diese Pflicht gegeben ist? Welche Impfungen fordert der Staat Schweiz bei der Einreise?

Sich mit verschiedenen Meinungen fundiert auseinanderzusetzen, ist Teil des Zusammenlebens und Grundlage eines sachlichen Journalismus. Globale Verunglimpfung einer andersdenkenden Bevölkerungsgruppe und eines Kantons finde ich tendenziöse Berichterstattung.

Seit Jahren nehme ich diese Tendenz im Journalismus wahr: Menschen, Gruppierungen, Staaten an den Pranger zu stellen, deren Meinung nicht dem vorgegebenen Mainstream entspricht. Manchmal genügt nur eine Frage, um schubladisiert und abgekanzelt zu werden. Das finde ich persönlich eine sehr gefährliche Entwicklung . Ich wünsche mir gut recherchierten, sachlich fundierten, informativen Journalismus.

Elisabeth Hürlimann,
Werdenstrasse 349472 Grabs