Bereits zum sechsten Mal in Folge brütet ein Schleiereulenpaar erfolgreich auf dem Hof der Familie Ritz. Das zeigt: Hier finden die Vögel gute Bedingungen. Nur wenige Meter entfernt zieht derzeit auch ein Turmfalkenpaar Nachwuchs auf, ein weiteres Indiz für einen vielfältigen Lebensraum mit gutem Nahrungsangebot. Dazu würden auch die zahlreichen ökologischen Aufwertungen beitragen, die Pro Riet in enger Zusammenarbeit mit Landwirten und Grundeigentümern im St. Galler Rheintal umsetzt, so der Verein.
Beringung dient dem Artenschutz
Die Beringung übernahm Projektleiter Dominic Frei, unterstützt von den Mitarbeitenden Guido Bischofberger und Roland Bruderer. Dabei wurden die Jungvögel mit nummerierten Aluminiumringen gekennzeichnet und vermessen. Die gesammelten Daten liefern wertvolle Hinweise über das Wanderverhalten, den Bruterfolg und die Überlebenschancen dieser faszinierenden, aber gefährdeten Vogelart.
26 neue Jungeulen
Im ganzen Projektgebiet wurden in diesem Jahr fünf Schleiereulenbruten festgestellt und es konnten 26 Jungeulen beringt und vermessen werden. Seit Projektstart waren es laut Pro Riet Rheintal noch nie so viele Jungeulen. Dennoch: Bruten der Schleiereule sind im Rheintal nach wie vor selten. Den fünf Bruten der Schleiereule stehen mehr als 100 Bruten des Turmfalken gegenüber. Die Schleiereule bleibt somit im Rheintal, wie auch schweizweit, deutlich seltener als der Turmfalke. Insgesamt verbucht Pro Riet Rheintal das Projekt als einen Erfolg: Der Bestand des Turmfalken hat sich vervielfacht und die jüngsten Bruten der Schleiereule machen Mut, dass in Zukunft vermehrt mit Bruten gerechnet werden könnte.
Bereits seit 2006 engagieren sich Fachleute und Freiwillige für die Förderung von Schleiereule und Turmfalke. Pro Riet betreut im Rheintal heute über 420 Nistkästen, die für die beiden Zielarten zur Verfügung stehen und jährlich von gut 15 freiwilligen Mitarbeitenden auf Bruten kontrolliert werden. Das Projekt wird durch die Schweizerische Vogelwarte Sempach, die Monique Gallusser-Lafont-Stiftung sowie die Uranus Stiftung unterstützt
Trotz Bruterfolgen noch selten: Vier junge Schleiereulen beringt