Umgestaltung des Dorfplatzes geht einen Schritt weiter: Jetzt kann sich die Bevölkerung äussern | W&O

28.10.2021

Umgestaltung des Dorfplatzes geht einen Schritt weiter: Jetzt kann sich die Bevölkerung äussern

Der Kanton St.Gallen präsentiert die Pläne für die Sanierung der Kantonsstrasse und der Bushaltestelle auf der Wildhauser Passhöhe. Die Gemeinde will in diesem Zug den Dorfplatz umgestalten. Die Mitwirkung der Bevölkerung ist nun angelaufen.

Von Sabine Camedda
aktualisiert am 28.02.2023

Die aktuelle Verkehrssituation auf der Wildhauser Passhöhe ist unübersichtlich und unbefriedigend. Seit Jahren suchen der Kanton und die Gemeinde nach Lösungen, um den verschiedenen Verkehrsteilnehmern genügend Platz einzuräumen und um die Bedürfnisse des angrenzenden Gewerbes zu berücksichtigen.

Nun liegen Pläne auf dem Tisch. Der Kanton und die Gemeinde haben in diesen Tagen die öffentliche Mitwirkung gestartet. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, die Pläne anzuschauen, Fragen zu stellen und ihre Meinung kundzutun.

Zwei Projekte von zwei Bauherren, die trotzdem zusammenhängen

Das ganze Bauvorhaben ist in zwei Projekte aufteilt, darum gibt es zwei separate Mitwirkungsverfahren. Diese werden jedoch gleichzeitig durchgeführt, weil die Projekte gesamtheitlich betrachtet werden müssen.

Der Kanton St.Gallen will die Kantonsstrasse im Bereich Passhöhe umgestalten. Ein Ziel ist, in diesem Bereich eine Temporeduktion zu erzielen. Zu diesem Zweck wird der Radius der Kurve geändert und die Fahrbahnbreite leicht redimensioniert. Dies gibt Platz, um die Trottoirs mit einer Rabatte von der Strassenbahn abzutrennen. Zur Erhöhung der Sicherheit wird der Zebrastreifen, der heute an einer unübersichtlichen Stelle ist, versetzt.

Im Projekt des Kantons ist der Bau eines Bushofs vorgesehen. Dieser soll bei der bestehenden Haltestelle hinter dem ehemaligen Postgebäude entstehen. Um ein barrierefreies Einsteigen in die Busse zu ermöglichen, werden zwei genügend breite Perrons gebaut.

Nur noch zwei statt heute drei Einlenker

Ein wesentlicher Punkt im Projekt der Gemeinde ist ein verändertes Regime bei den Einlenkern. In Richtung Dörfli und Schönenboden soll es nur noch über die Dörflistrasse gehen. Die Schönenbodenstrasse wird im Bereich des Hotels Sonne gesperrt.

Der Einlenker in die Kirchgasse wird klarer sichtbar sein. Über diesen wird ein Teil der Parkplätze auf dem Dorfplatz erreichbar sein. «Es wird zukünftig nicht mehr möglich sein, direkt von den Parkplätzen auf die Kantonsstrasse zu fahren», erklärt Gemeindepräsident Rolf Züllig. Dies diene nicht nur einer erhöhten Sicherheit, sondern auch der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer.

Der Dorfplatz wird weiterhin als Parkplatz vorgesehen, allerdings hat es auch Raum für eine kleine Grünzone. Die Parkplätze werden so signalisiert, dass sie von den Kundinnen und Kunden des angrenzenden Gewerbes und von den Besuchern der Kirche genutzt werden können. Entlang der Dörflistrasse soll eine zusätzliche Parkierungsmöglichkeit entstehen.

Es habe viele Überlegungen, Diskussionen und auch Kompromisse gebraucht, um die heutige Lösung zu finden, sagt Rolf Züllig. Er ist sich bewusst, dass diese nicht bei allen Bürgerinnen und Bürgern gleich gut ankommen. «Wir mussten vieles beachten und haben nun die beste mögliche Lösung gefunden.» Er hofft, dass alle Bürgerinnen und Bürger Freude an diesem neuen gut organisierten und visuell attraktiven Dorfzentrum bekommen.

Fragestunde statt öffentliche Information

Nun liegt der Ball bei den Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung bis am 26. November zu den beiden Projekten äussern können. Die Unterlagen können im Internet auf der Plattform www.mitwirken-wildhaus-altstjohann.ch eingesehen werden.

Informationsveranstaltungen wird es keine geben. Dafür bieten die Gemeinde und der Kanton die Möglichkeit für ein Gespräch mit Experten. Diese stehen am Freitag, 5. November, von 13 bis 17 Uhr im Gemeindehaus in Alt St.Johann für Auskünfte zur Verfügung. Wer daran teilnehmen möchte, sollte sich bei der Ratskanzlei anmelden.

Nach Abschluss der Mitwirkung werden die Stellungnahmen beantwortet. Falls es keine zwingenden Änderungen der Projekte gibt, werde diese öffentlich aufgelegt. Für das Gemeindeprojekt muss die Bürgerschaft noch einen Baukredit erteilen. Dies soll bei einer Urnenabstimmung passieren.