Unmut bei Buchser Kleinpflanzern: Warum werden jetzt Hochstämmer gefällt? | W&O

24.01.2023

Unmut bei Buchser Kleinpflanzern: Warum werden jetzt Hochstämmer gefällt?

Bei den Kleinpflanzerparzellen sind Bäume markiert. Sie sollen gefällt und zurückgeschnitten werden. Die Ortsgemeinde Buchs begründet ihr Vorhaben und trifft sich mit der IG Kleinpflanzer für eine Begehung vor Ort.

Von heini.schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
Einige der Buchser Kleinpflanzerinnen und Kleinpflanzer und die Ortsgemeinde Buchs haben das Heu definitiv nicht mehr auf der gleichen Bühne. Nachdem die Ortsgemeinde Buchs bei der Umsetzung des Projekts Struktura 24 den Kleinpflanzerinnen und Kleinpflanzern einige Zugeständnisse gemacht und ihnen unter anderem den Verbleib auf ihren bisherigen Parzellen bis auf weiteres ermöglicht hat, blieb es einige Wochen ruhig. Inzwischen braut sich aber neuer Unmut zusammen. Die Ortsgemeinde plane eine «Fällaktion» von Hochstamm-Obstbäumen, ist zu vernehmen. Das sei erneut eine Hauruckaktion der Ortsgemeinde, welche die Biodiversität auf den Kleinpflanzerparzellen schmälere.

Warum nicht die Wahl und den Amtsantritt abwarten?

Einige Kleinpflanzerinnen und Kleinpflanzer können nicht verstehen, warum diese Bäume jetzt noch verschwinden sollen, noch bevor der neue Präsident der Ortsgemeinde gewählt sei und sein Amt angetreten habe.
 Alte Hochstämmer, die bei den Kleinpflanzerparzellen gefällt werden sollen, erregen die Gemüter.
Alte Hochstämmer, die bei den Kleinpflanzerparzellen gefällt werden sollen, erregen die Gemüter.
Die beiden verbliebenen Kandidaten für das Ortsgemeindepräsidium hätten nämlich bei öffentlichen Auftritten erklärt, sie wären offen für eine Neubetrachtung des Themas «Kleinparzellen», und zwar unter Einbezug aller Betroffenen. Daher sei es nicht nachvollziehbar, warum jetzt schnell noch alte Hochstämmer gefällt würden.

Nicht alle markierten Bäume werden gefällt

Werner Schwendener ist zuständig für die Umsetzung von Struktura 24 im Verwaltungsrat der Ortsgemeinde Buchs. Zusammen mit dem Förster habe man die alten Bäume auf den Kleinpflanzerparzellen begutachtet und einige mit grüner Farbe markiert. Der Verwaltungsrat der Ortsgemeinde Buchs erklärt auf Anfrage des W&O:
Das heisst aber nicht, dass alle mit Markierung gefällt werden, bei einigen werden nur einzelne Äste abgeschnitten.
 Einige Bäume werden zurückgeschnitten.
Einige Bäume werden zurückgeschnitten.
Damit werde der Bestand ausgelichtet, wo Bäume zu eng beieinander stünden. Ausserdem würden nur Bäume, die in einem schlechten Zustand sind, gefällt. Schwendener betont, dass die Ortsgemeinde auch wieder neue Hochstamm-Obstbäume anpflanzen werde. Entlang der freien Streifen in den neuen Gemeinschaftsgärten entstehe gar eine ganze Reihe von Bäumen. Ausserdem könnten die Pächterinnen und Pächter wählen, ob sie auf ihren neuen Parzellen auch einen Baum möchten.

Struktura 24 läuft auch unter neuem Präsidium

Bezüglich der bevorstehenden Wahlen für das Ortsgemeindepräsidium von Buchs hält Werner Schwendener fest, Struktura 24 sei nicht etwa sein persönliches Projekt sondern auf Beschluss des Verwaltungsrates eingeleitet worden. Daran werde sich sicher auch nichts unter einem neuen Ortsgemeindepräsidenten ändern, zumal man ja den Kleinpflanzerinnen und -pflanzern inzwischen grosszügig entgegengekommen sei.

Gemeinsame Begehung noch diese Woche

Inzwischen hat die Ortsgemeinde der IG Kleinpflanzer Buchs zugesagt, gemeinsam die markierten Bäume, die gefällt oder zurückgeschnitten werden, zu besichtigen, um sich ein genaueres Bild von der Situation zu machen. Diese Begehung soll noch diese Woche stattfinden. Die IG Kleinpflanzer Buchs hofft natürlich, dass sie erwirken kann, dass die aus ihrer Sicht ökologisch wertvollen Bäume stehen bleiben.