Eduard Neuhaus, der Gemeindepräsident von Sevelen und WGL-Präsident, freute sich, dass 28 Interessierte der Einladung der WGL zu einer Exkursion zum renaturierten Lauf des ehemaligen Binnenkanals gefolgt waren, schreibt die WGL in ihrer Mitteilung. Noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier am 21. Juni konnten sich die Teilnehmenden aus kompetenter Hand über die Geschichte und die Wiederherstellung des natürlichen Zustandes des Seveler Abschnitts des Binnenkanals informieren.
Ein Blick in die Vergangenheit durch Christian Göldi zeigte auf, dass das Rheintal noch vor 24’000 Jahren durch den Rheingletscher bedeckt war, der immerhin eine Eisdicke von 1200 Metern aufwies. Nach der Schmelze bildete sich ein grosser See, welcher von Zürich über den heutigen Walensee bis zum Bodensee reichte. Der Rhein entschied sich dann später, Richtung Bodensee zu fliessen.
Wasserableitung zerstörte Naturraum
Als zwischen 1865 und 1877 der bis dahin freifliessende Rhein mit Dämmen gezähmt wurde, musste eine Lösung für den Abfluss der kleinen Bäche von den Bergen gefunden werden. Zwischen 1882 und 1885 wurde deshalb der Werdenberger Binnenkanal erbaut. Ziel war, das Wasser möglichst schnell abfliessen zu lassen. Dabei ging aber auch wertvoller Naturraum verloren.
Durch die Renaturierung in den letzten Jahren unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Hochwasserschutzes ist in nur drei Jahren Bauzeit eine neue Flusslandschaft entstanden, wo sich viele Pflanzen und Tiere wohl fühlen. Dies gilt auch für die Fische, wie Christian Schwendener, Co-Präsident des Werdenberger Fischereivereins, mit einem Schmunzeln betonte.
WGL-Exkursion zum renaturierten Binnenkanal