Wildhauser Junioren setzen sich auf Platz eins | W&O

Curling 21.03.2023

Wildhauser Junioren setzen sich auf Platz eins

Das erste Schweizer Meisterschafts-Wochenende bot spannende Spiele. Die Obertoggenburger sind in Topform.

Von PD
aktualisiert am 21.03.2023

In der obersten Junioren-Liga von Swiss Curling wurde das erste von zwei SM-Wochenenden in St. Gallen mit sehr spannenden Spielen abgeschlossen. Die sechs qualifizierten Teams absolvierten fünf Partien in drei Tagen.

Stark war der Auftritt des Juniorenteams vom Curlingclub Wildhaus. Die Mannschaft von Skip Lars Brauchli gewann vier von fünf Spielen und liegt nun an der Ranglistenspitze.

Doch bei einer Reserve von bloss zwei Punkten auf Platz vier ist am zweiten Wochenende noch alles möglich. Die ersten vier Teams spielen abermals eine Runde jeder gegen jeden, ehe dann der Kampf um Gold in maximal drei Partien (Platz eins gegen Platz zwei) und Bronze in einem Spiel (Platz drei gegen Platz vier) stattfindet.

Mit seinen Leistungen hat aber das Team aus Wildhaus durchaus Ambitionen auf eine Medaille in der höchsten Juniorenliga angemeldet. Doch es geht nicht nur um Edelmetall: Denn es steht auch die Qualifikation an, wer die Schweiz 2024 im finnischen Lohja an der Junioren-WM vertreten darf.

Nach zwei Spielen für den zweiten Teil qualifiziert

In der ersten Runde spielte Wildhaus am Freitagmittag ge­gen Baden Region und galt als Favorit. Dieser Rolle wurden die Obertoggenburger gerecht und setzten sich mit 9:5 durch.

Wesentlich enger gestaltete sich die Partie gegen Basel 2. Was nicht verwundert. Beide Teams waren vor der Partie punktgleich.

Nach verhaltenem Beginn – 0:0 nach drei Ends – ergriffen dann die Wildhauser die Initiative. Doch die Basler Reaktion darauf sass: Sie liessen sich zwei Punkte gutschreiben. Im fünften End konnten die Wildhauser zum 2:2 ausgleichen. In der Folge gingen die Obertoggenburger mit 4:3 in Front (7. End).

Die Curlingsteine im Griff: Das Wildhauser Team sicherte sich die Teilnahme des zweiten Teils der Schweizer Meisterschaften bereits mit dem Sieg in der zweiten Partie.
Die Curlingsteine im Griff: Das Wildhauser Team sicherte sich die Teilnahme des zweiten Teils der Schweizer Meisterschaften bereits mit dem Sieg in der zweiten Partie.
PD

Nachdem jeweils nur ein Stein geschrieben werden konnte, kam es zum zehnten End mit Vorteil des letzten Steins für die Basler. Die Wildhauser setzten den Gegner jedoch so sehr unter Druck, dass sie einen Stein stahlen und die Partie mit 6:4 gewannen.

Dies war ein wichtiger erster Schritt zur Medaille. Denn jetzt stand bereits fest, dass Wildhaus am zweiten Wochenende mit vier qualifizierten Teams teilnehmen darf.

Einziger Einbruch des Teams hatte Folgen

Beim dritten Spiel am Samstagmittag lautete der Gegner Aarau. Dieser stand unter Druck. Denn die Aarauer mussten das Spiel gegen Wildhaus unbedingt gewinnen, um den Sprung unter die ersten vier zu schaffen. Rasch war zu sehen, dass die Wildhauser keine Geschenke machen wollten.

Sie führten nach dem 3. End mit 3:1 und kontrollierten das Spiel in der Folge, bis der 6:4-Sieg feststand.

Im Abendspiel traf Wildhaus auf das immer stärker werdende Basel 1. Die beiden Teams schenkten sich von Anfang an nichts und boten dem Publikum eine spannende Partie.

Nach sieben Ends hiess es 3:3. Im drittletzten End ging Basel mit 4:3 in Front. Nun war Wildhaus gefordert und musste mehrere Punkte schreiben. Denn der Vorteil des letzten Steins im letzten End lag beim Gegner.

Die 2014 eröffnete Curlinghalle in St. Gallen ist der Wettkampfort der Junioren-Schweizer-Meisterschaften.
Die 2014 eröffnete Curlinghalle in St. Gallen ist der Wettkampfort der Junioren-Schweizer-Meisterschaften.
Ralph Ribi

Erstmals brachen die Obertoggenburger etwas ein. Basel nutzte dies prompt und stahl zwei Steine zur 6:3-Führung. Wildhaus war zwar bemüht, den Rückstand in extremis wieder wettzumachen. Doch Gegner Basel erwies sich als zu abgeklärt.

Spannung bis zum letzten Stein

Die fünfte und letzte Runde vom ersten Wochenende bot nochmals riesige Spannung. Wildhaus traf auf Zug, das sich mit einem Sieg vom Rest des Felds etwas absetzen könnte. Auf der anderen Seite ist mit einem Sieg Wildhaus neuer Leader und kann für grosse Spannung am zweiten Wochenende sorgen.

Im zweiten End erfolgte ein erster Angriff der Wildhauser. Er wurde mit einem Zweier-Haus belohnt. Doch Zug konterte im Anschluss ebenfalls mit zwei Punkten. In der Folge ging es mit er Punkteverteilung hin und her: Die Obertoggenburger legten einen Punkt vor, die Zuger zogen jeweils nach.

Im achten Ende fiel dann die Vorentscheidung: Wildhaus konnte sich ein zweites Mal in dieser Partie ein Zweier-Haus notieren lassen.

Die Zuger mussten nun unbedingt punkten, sonst wäre der Vorsprung zu gross geworden, um noch im zehnten End auszugleichen. Doch die beiden Wildhauser Leon Wittich und Skip Lars Brauchli zeigten in diesem Spiel erneut ihre spielerischen Fähigkeiten. Zug gelang nur ein Punkt.

Mit einer 6:5-Führung und dem Vorteil des letzten Steins hatten die Obertoggenburger sämtliche Trümpfe in der Hand. Zug hielt die Spannung aber aufrecht und unternahm alles, um einen Stein zu stehlen. Vor dem allerletzten Stein des Spiels lag Zug mit mehreren Steinen im Haus und konnte nochmals richtig Druck machen auf den Wildhauser Skip. Doch mit perfekter Teamarbeit wurde die schwierige Situation gemeistert, Wildhaus siegte 7:5.