Zweckverband Feuerwehr stoppt sein Neubauprojekt | W&O

Rans 29.01.2024

Zweckverband Feuerwehr stoppt sein Neubauprojekt

Das Projekt «Woody Woodpecker» im Gebiet Quadrätscha wird nicht realisiert. Gemäss der jüngsten Risikoanalyse können vom vorgesehenen Standort aus die heute geforderten Hilfeleistungsfristen nicht eingehalten werden. Das weitere Vorgehen ist unklar.

Von W&O-Redaktion
aktualisiert am 29.01.2024

Nach fortgeschrittener Planung kommt heute die überraschende Wende im Neubauprojekt des Zweckverbandes Feuerwehr Werdenberg Süd (FWWS), das Vorhaben in Rans wird nicht realisiert, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Eine neue Risikoanalyse und angepasste Hilfeleistungsfristen haben ergeben, dass die Vorgaben vom Standort Quadrätscha nicht mehr erfüllt werden können. Ein weiterer Grund für den Projektstopp sind laut Medienmitteilung angedachte Infrastrukturbauten im Gebiet Buchs Nord, welche in den nächsten Jahren realisiert werden dürften und ausserhalb des Perimeters des Schutzziels liegen.

«Aufgrund dieser Erkenntnisse ist klar, dass wir am Standort in Rans das geplante Interventionszentrum nicht realisieren werden», wird Markus Hofmänner, Präsident des FWWS zitiert. Damit sei das «Woody Woodpecker» genannte Projekt vom Tisch. «Leider ist es nicht möglich, dieses Projekt 1:1 an einem anderen Standort zu realisieren. Es wurde explizit auf diese Parzelle hin erarbeitet. Dabei wurden unter anderem die Umgebung und die Arbeitsabläufe in der Planung berücksichtigt», bedauert Markus Hofmänner.

Weitere Vorgehen ist noch unklar

Der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd wird in den nächsten Monaten eine Auslegeordnung machen und das weitere Vorgehen definieren.  Das in der Vorarbeit gewonnene Wissen sowie die Grundlagen und Erkenntnisse können für die weiteren Arbeiten genutzt werden.

«Handlungsbedarf ist nach wie vor vorhanden. Wir müssen jetzt einerseits das nun aufgegebene Projekt sauber abschliessen und andererseits die bestehenden Depotstandorte für die nächsten Jahre ertüchtigen sowie eine neue Strategie erarbeiten», sagt Markus Hofmänner.

Er sei dankbar, dass durch die neue Analyse nun Klarheit herrsche. «In den letzten Monaten waren wir mit angezogener Handbremse unterwegs. Wir waren uns nie zu 100-Prozent sicher, ob der gewählte Standort den gestiegenen Ansprüchen genügt», so Markus Hofmänner in der Medienmitteilug.

Auf Grund der Situation sei es das einzig Richtige gewesen den laufenden Architekturwettbewerb abzuschliessen und die Resultate der Überprüfung der Hilfeleistungsfristen abzuwarten. Man bedauere zwar dieses Projekt nun nicht weiterverfolgen zu können, andererseits komme die Erkenntnis gerade noch rechtzeitig vor der Detailplanung.

Projekt stand unter enormen Zeitdruck

Sowohl die Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen, als auch die in Auftrag gegebene Simulation der Fachhochschule St.Gallen bestätigten im Jahr 2018 die Einhaltung der geforderten Einsatzzeiten für die Gemeinden Buchs und Sevelen vom geplanten Standort aus. Parallel zur Prüfung des Neubaus wurde eine Machbarkeitsstudie für eine Sanierung und Erweiterung des bestehenden Depots in Buchs erarbeitet.

Der im Jahr 2022 nochmals gerechnete Kostenvergleich zeigte auf, dass am Neubauprojekt in Rans festgehalten werden soll. Unter anderem aufgrund des in Aussicht gestellten Subventionsbeitrags von rund einem Drittel der Gesamtkosten für die Infrastruktur, welche von der Feuerwehr im Neubau genutzt wird.

Damit die Feuerwehr Werdenberg Süd von den Subventionen profitieren kann, musste sie ihr Depot-Projekt mit Hochdruck vorantreiben, wird in der Medienmitteilung weiter festgehalten. Denn die Subventionierung von Depot-Bauten sei bis Ende 2025 limitiert, bis dann müsste der entsprechende Urnenentscheid des Volks vorliegen. Danach seien für Depotbauten seitens der Gebäudeversicherung keine Unterstützungsbeiträge mehr vorgesehen.

Entsprechend stand das Projekt unter Zeitdruck. Aus diesem Grund wurde der Architekturwettbewerb Ende 2022 lanciert. Da mit der neuen Feuerwehkonzeption 2030 die Bedingungen betreffend Risikobeurteilung und Einsatzzeiten verschärft wurden, fand parallel zum Wettbewerb eine Überprüfung der Einhaltung der geforderten Vorgaben statt. Dabei hat man gemerkt, dass diese nicht eingehalten werden können.