Abfallstatistik zeigt: Werdenberg-Sarganserland verursacht am meisten Kehricht im Kanton | W&O

09.03.2022

Abfallstatistik zeigt: Werdenberg-Sarganserland verursacht am meisten Kehricht im Kanton

Das kantonale Amt für Umwelt hat die Abfallstatistik 2020 veröffentlicht. Die hiesige KVA-Region sammelt deutlich mehr biogene Abfälle als die anderen Gebiete im Kanton St. Gallen.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
Die Gesamtmenge der Siedlungsabfälle im Kanton St. Galen ist im Jahr 2020 erstmals seit acht Jahren wieder angestiegen. Ebenfalls zugenommen haben die Mengen der Bauabfälle. Diese und weitere Entwicklungen rund um das Thema Abfall, Kehrichtverbrennung und Deponien zeigen die Auswertungen des Amtes für Umwelt zur Abfallstatistik 2020.

Grosse Mengen Strom aus Abfall

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 200 000 Tonnen Siedlungsabfälle durch die Gemeinden gesammelt. Die Hälfte davon ist Kehricht (vermischte Abfälle aus Privathaushalten, die der Verbrennung zugeführt werden), die andere Hälfte sind Wertstoffe wie Glas, Papier, Altmetalle, biogene Abfälle, PET etc. Für das Jahr 2020 ergibt dies eine Abfallmenge von 385 Kilogramm pro Einwohnenden. Rund 700 000 Tonnen mineralische Bauabfälle fielen im Jahr 2020 an, von denen 87 Prozent wiederverwertet und der Bauwirtschaft wieder zur Verfügung gestellt wurde. In den drei Kehrichtverbrennungsanlagen, im Kanton, eine davon befindet sich bekanntlich in Buchs, sind 400 000 Tonnen Abfälle thermisch verwertet worden. Damit lieferten die drei Anlagen zusammen 122000 MWh Strom, was dem Bedarf von ungefähr 24 000 Haushalten entspricht. Zudem wurden 495000 MWh Wärme abgegeben.

Die Papiermenge nimmt wegen Digitalisierung ab

Mit 232 Kilogramm je Einwohnenden weisen die Gemeinden im Werdenberg und Sarganserland die grössten Kehrichtmengen im Kanton St. Gallen aus. Die Rheintaler Gemeinden verursachen mit 168 Kilogramm je Einwohnenden am wenigsten Kehricht im Kanton. Die Sammelmenge von Papier und Karton ist seit dem Jahr 2008 im Kanton St. Gallen stetig gesunken und lag im Jahr 2020 bei 23000 Tonnen. Dieser Rückgang ist mit der zunehmenden Digitalisierung bzw. dem Rückgang von gedruckten Zeitungen erklärbar. Was den Karton betriff, lässt sich sagen, dass diese Abfälle in den letzten Jahren zugenommen haben, vermutlich aufgrund des Onlinehandels. Im Durchschnitt wurde im Kanton 45 Kilogramm Karton je Einwohnenden gesammelt. Mit 23 Kilo sammelt das Rheintal weniger Papier und Karton, die Region Werdenberg-Sarganserland liegt ziemlich genau auf dem Durchschnitt.

Mehr Altglas wegen Coronapandemie

Mit 15000 Tonnen im Durchschnitt ist im Jahr 2020 deutlich mehr Altglas gesammelt worden als in den Jahren zuvor. Das lag daran, dass die Menschen wegen den Corona-Beschränkungen vermehr zuhause konsumiert haben. Pro Einwohnenden wurden 30 Kilogramm gesammelt, ein neuer Höchstwert in den letzten 15 Jahren. Werdenberg-Sarganserland liegt mit 26 Kilo leicht unter Durchschnitt.
 Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs hat ein sehr grosses Einzugsgebiet.
Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs hat ein sehr grosses Einzugsgebiet.
Bild: Heini Schwendener

Die Region sammelt deutlich mehr Bioabfälle

Die Altmetallmengen liegen seit fünf Jahren konstant um die 4 Kilogramm je Einwohnenden.  Werdenberg-Sarganserland sowie Toggenburg lagen mit 10 bzw. 6 Kilo je Einwohnenden deutlich über dem Schnitt. Die Menge der gesammelten biogenen Abfälle hat im Jahr 2020 mit 87 Kilo je Einwohner einen neuen Höchstwert erreicht. Deutlich an der Spitzen liegt die Region Werdenberg-Sarganserland mit 170 Kilogramm je Einwohnenden, doppelt so viel wie im Durchschnitt.