Inzwischen haben sich die Jungstörche bereits auf den Weg in den Süden gemacht. Von den älteren Störchen sind bisher auffallend viele Tiere in der Region geblieben.
Nicht selten sieht man auf den Feldern bis zu 20 Vögel, die auf Nahrungssuche sind.
Der warme Süden lockt nicht mehr
Ältere Störche bleiben im Winter häufiger hier. Die Jungmannschaft ist bereits in Richtung Süden unterwegs. Es war ein schönes Bild, als sie sich am Himmel der Strafanstalt formierte. Ein besonderes Gefühl, wenn sich am Himmel unzählige Störche bereit machen für den Abflug, und wie auf ein Kommando Richtung Süden verschwinden. Der warme Süden lockt nicht mehr.
Das Klima hat sich verschoben. So bleiben die älteren Störche im Werdenberg im Winter mehrheitlich auf ihren Horsten. Im Riet, nahe der Strafanstalt sind die älteren Störche morgens in Gruppen von zehn und mehr Störchen zu beobachten.
Die Storchenkolonie Saxerriet hat mehr Nachwuchs als vergangenes Jahr.
Mäuse stehen ganz oben auf dem Speisezettel
Die Landwirte freut’s, denn auf dem Speisezettel der Störche stehen Mäuse ganz oben auf der Futterliste. Es wundert deshalb nicht, dass auf den Feldern Mäusefängerinnen und Mäusefänger seltener unterwegs sind, um Fallen gegen die Mäuseplage zu stellen.
Die Storchenkolonie Saxerriet hat in diesem Frühjahr die Anzahl des Nachwuchses gegenüber dem Vorjahr mit 160 Nestlingen deutlich erhöht.
Frisch geschlüpfte Storchkücken.
Das dürfte wohl dem guten Wetter zuzuschreiben sein. Ende Juli haben die Jungstörche ihre Geburtsorte, das heisst Horste, bereits Richtung Süden verlassen. Von den älteren Störchen sind bisher etliche freiwillig im Saxerriet geblieben. Sie verzichten offensichtlich gerne auf eine lange, zum Teil strapaziöse Flugreise.
Maturaarbeit über Storch
Region Andrina Weber aus Altstätten wurde mit ihrer Maturaarbeit «Nahrungsflächenwahl während der Nestlingszeit und Bruterfolg von Weissstörchen im Raum Bannriet» kürzlich mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Sie hat ein Thema gewählt, das bei Projekten zur Förderung des Weissstorchs von beträchtlichem strategischem Interesse sein kann. Mit einer Vielfalt von Auswertungen der insgesamt 47 beobachteten Nahrungsflüge hat sie ein Maximum an Information aus ihrer Feldarbeit herausgearbeitet. Überraschend dabei ist vielleicht in erster Linie der Befund, dass Feuchtgebiete als Nahrungsquelle nicht die erste Wahl waren, sondern vor allem Wiesen und Äcker prioritär aufgesucht wurden. (bey)