Alpin-Snowboarderin Julie Zogg verpasst in Scuol den Heimsieg nur knapp | W&O

09.01.2022

Alpin-Snowboarderin Julie Zogg verpasst in Scuol den Heimsieg nur knapp

Am viertletzten Tor des Finallaufs beging die Wartauerin Julie Zogg jenen folgenschweren Fehler, der ihr den 9. Weltcupsieg kostete.

Von robert.kucera
aktualisiert am 28.02.2023
Im Snowboard-Weltcuprennen von Scuol standen am Samstag zwei Schweizerinnen auf dem Podest: Julie Zogg wurde Zweite, Ladina Jenny Dritte. Doch im ersten Moment konnte sich die Wartauerin Zogg über Platz zwei im Parallelriesenslalom nicht freuen. Denn der erste Sieg in einem Heimrennen im Rahmen des Weltcups war zum Greifen nah. Nach einer mässigen Qualifikation, die Julie Zogg auf Platz zwölf beendet hat, steigerte sich die 29-jährige Alpin-Snowboardfahrerin in den Finalläufen kontinuierlich. Sie setzte sich im Achtelfinal gegen die Italienerin Nadya Ochner durch, die lange mit Zogg mithielt aber im unteren Streckenteil durch einen Fehler aus der Entscheidung fiel. Grosse Gegenwehr bis zur Ziellinie erfuhr Julie Zogg im Viertel- und Halbfinal. Zunächst bekam sie es mit der Vorjahressiegerin auf diesem Hang, Sofiya Nadyrshina, zu tun. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bezwang Zogg die Russin um 0,11 Sekunden. Im Halbfinal gegen die Deutsche Carolin Langenhorst lag Julie Zogg vom Start bis zum Ziel immer leicht vorne oder zumindest gleichauf. Zogg querte die Ziellinie letztlich mit einem Vorsprung von 0,40 Sekunden und stand erstmals im Heimrennen von Scuol im Final.

Beide Finalistinnen patzten kurz vor dem Ziel

Das finale Rennen um den Sieg war an Spannung kaum zu überbieten. Julie Zogg bekam es mit der Österreicherin Sabine Schöffmann zu tun, welche der Wartauerin alles abforderte. Kurz vor dem Ziel die dramatische Entscheidung: Beim fünftletzten Tor lag die Schweizerin vor der Österreicherin. Schöffmann riskierte danach zu viel und beging einen Fehler beim viertletzten Tor. Doch nur für ein Augenzwinkern sah Zogg wie die sichere Siegerin aus. Denn nachdem sie das viertletzte Tor passiert hatte, geriet sie ihrerseits aus der Balance und beging den noch grösseren Fehler als zuvor Sabine Schöffmann, die nun an Julie Zogg vorbeizog und ihren vierten Weltcupsieg feiern durfte.