Ambulante und stationäre Pflege aus einer Hand | W&O

Buchs 27.02.2024

Ambulante und stationäre Pflege aus einer Hand

Die Spitex Buchs und das Alters- und Pflegeheim Wieden sollen vereint werden. So werden die ambulante und stationäre Pflege und Betreuung künftig aus einer Hand angeboten. Am 9. Juni wird darüber an der Urne abgestimmt.

Von pd
aktualisiert am 27.02.2024

Die Bedürfnisse in der Altersversorgung haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Pflegebedürftige Menschen möchten heute möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen. Wie die Stadt Buchs mitteilt, sollen deswegen das Alters- und Pflegeheim Wieden sowie die Spitex Buchs organisatorisch unter einem Dach vereint werden. So möchte man den sich verändernden Bedürfnissen besser gerecht werden. Die Verknüpfung der ambulanten und stationären Pflege und Betreuung soll nahtlose Übergänge bei den Versorgungsstufen gewährleisten. Auch eine gemeinsame Weiterentwicklung der Fachbereiche und der Bereiche Bildung, Qualität, Personal und Rechnungswesen soll dank dem Miteinander begünstigt werden.

Erste positive Erfahrungen

Im operativen Bereich wurde letztes Jahr bereits auf die Zusammenführung hingearbeitet. Im Juni 2023 hat die bisherige Spitex-Pflegedienstleiterin Enisa Bajrektarevic zusätzlich die Pflegeleitung im Haus Wieden übernommen. Erste Erfahrungen zeigen, dass die gemeinsame Führung auch aus operativer Sicht Vorteile bringt. Neu sollen die Organisationen in einer gemeinsamen gemeinnützigen Aktiengesellschaft geführt werden. Dazu ist vorgesehen, im Verlaufe des Jahres 2024 die VitaBuchs AG zu gründen.

Die Gesellschaft wird im 100-prozentigen Besitz der Stadt Buchs bleiben. Das Grundstück und die Gebäude des Hauses Wieden werden ebenfalls Eigentum der Stadt Buchs bleiben. Sie wird die Infrastruktur der noch zu gründenden VitaBuchs AG vermieten. Der Stadtrat wird zudem im Verwaltungsrat der gemeinnützigen Aktiengesellschaft Einsitz nehmen.

Bevölkerung entscheidet an der Urne

Ob die neue und zukunftsorientiere Organisation umgesetzt wird, entscheiden die Buchserinnen und Buchser am 9. Juni an der Urne. Einen ersten Grundstein Richtung Zusammenschluss hat die Buchser Bevölkerung bereits am 27. November gelegt. Mit der Zustimmung zur angepassten Gemeindeordnung ist das Haus Wieden nicht mehr als unselbständig öffentlich-rechtliches Unternehmen der Stadt Buchs in der Gemeindeordnung aufgeführt. Dank dieser Anpassung wird eine Abstimmung zur gemeinsamen Trägerschaft und somit die angestrebte Entwicklung erst möglich.

Spitex-Verein soll aufgelöst werden

An der ordentlichen Mitgliederversammlung vom Donnerstag, 29. Februar, entscheiden die Mitglieder des Spitex-Vereins Buchs über den Übertrag der Aktiven und Passiven der Spitex Buchs an die neu zu gründende VitaBuchs AG. Der Übertrag soll per 1. Januar 2025 erfolgen.

Falls die Mitglieder dem Antrag zustimmen, ist ein weiterer Meilenstein Richtung gemeinsamer Trägerschaft für ambulante und stationäre Betreuung und Pflege geschafft.

Aufgrund des breit abgestützten Projektteams, dem Miteinbezug der Beteiligten und den klar ersichtlichen Vorteilen einer gemeinsamen Führung dürfte das Projekt auch auf eine breite Zustimmung der Spitex-Mitglieder stossen.

Im Wieden selbst ändert sich nichts

Geplant ist, dass die neue Organisation ihren Betrieb am 1. Januar 2025 aufnimmt. Die VitaBuchs AG wird die Mitarbeitenden des Hauses Wieden und der Spitex übernehmen. Im Rahmen des Projekts hat eine vom Personal gewählte Arbeitsgruppe zusammen mit Arbeitgebervertreterinnen und Arbeitgebervertretern ein neues Personalreglement für die VitaBuchs AG ausgearbeitet. Dieses bietet gleichwertige Anstellungsbedingungen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Wieden werden nach der Integration in die VitaBuchs AG neue Pensionsverträge erhalten. An den Konditionen wird sich allerdings nichts ändern.

Der Stadtrat Buchs und auch der Vorstand der Spitex Buchs sowie die Geschäftsleiterinnen sind überzeugt, mit der Zusammenführung der beiden bewährten Organisationen die Altersversorgung in Buchs nachhaltig zu stärken und die Grundlagen für zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten beispielsweise im Bereich «Wohnen mit Service» zu schaffen.