Rund 20 Interessierte fanden sich dafür im stimmungsvollen Waldhofatelier in der Egeten ein, das laut dem Verein mit seiner ruhigen Lage und warmen Atmosphäre den idealen Rahmen für einen intensiven und zugleich geschützten Austausch bot. Der Workshop wurde von zwei erfahrenen Referentinnen von Amnesty Schweiz geleitet. Beide hätten von Beginn an ein vertrauensvolles Klima geschaffen, in dem sich alle Teilnehmenden wohl und ernst genommen fühlten.
Mechanismen erkennen und richtig reagieren
In ihren Inputs beleuchteten sie zunächst, wie diskriminierende oder vereinfachende Aussagen im Alltag entstehen, welche Mechanismen hinter solchen Sprüchen stecken und weshalb es sich lohnt, ihnen entschieden, aber respektvoll zu begegnen. Besonders geschätzt wurden die gut verständlichen, fundierten Erklärungen und die klare Verbindung von Theorie und praktischen Beispielen, so die Rückmeldungen der Teilnehmenden.
Ein zentraler Teil des Workshops bestand aus interaktiven Übungen. In Rollenspielen und kurzen Theaterszenen konnten die Teilnehmenden verschiedene Situationen nachstellen und ausprobieren, wie man in heiklen Momenten reagieren kann – sei es mit Humor, klarer Abgrenzung oder gezielten Rückfragen. Viele erlebten dabei Aha-Momente: wie schnell man sprachlos wird, wie hilfreich vorbereitete Argumentationsstrategien sein können und wie viel Wirkung bereits ein einfaches «Stopp, so nicht» haben kann. Die Referentinnen gaben hilfreiche Rückmeldungen und zeigten alternative Handlungsoptionen auf.
Raum für Austausch und Gespräche
Neben der intensiven inhaltlichen Arbeit blieb genügend Raum für Austausch und Vernetzung. In den Pausen kamen die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch – über persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Entwicklungen oder einfach Alltägliches. Am Ende des Workshops sei spürbar gewesen, dass viele mit einem neuen Selbstvertrauen nach Hause gingen, so die Veranstalterinnen. Eine Teilnehmerin fasste zusammen:
Ich fühle mich jetzt besser gerüstet, wenn ich im Alltag auf Diskriminierung oder abwertende Aussagen treffe.
Andere betonten, wie wertvoll es gewesen sei, einmal ohne Druck üben zu können und zu sehen, dass man mit kleinen Interventionen bereits viel bewirken kann.
Mit dem Workshop leistete FeminisTisch Buchs einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung gegen Gewalt und alltägliche Diskriminierung. Der Tag zeigte eindrucksvoll, wie gemeinsames Lernen stärkt – und wie Zivilcourage wachsen kann, wenn man die richtigen Werkzeuge in der Hand hat.
Der nächste Event findet am 13. Dezember statt. Ein Daydance für Frauen im «c’est la vie» in Grabs von 14 bis 18 Uhr. Weitere Infos auf: www.feminis-tisch.ch
Argumentieren gegen Stammtischparolen