Die Diskussionen um das Rösti-Ausbauprojekt greifen zu kurz! Zunächst ging es ja einmal nur darum, die notorischen bekannten Stauzonen auf den Autobahnen rund um die beiden Grossstädte BBZ (Bern-Zürich-Basel) und LG (Lausanne-Genf) nach einer Bauzeit von zehn Jahren vorübergehend zu entschärfen. Ein Problem der Schweiz? Europaweit sind die Staumeldungen Alltag, Folge eines weltweit ungebremsten und geförderten (!) Automobilismus.
Der Individualverkehr ist mit der Vergrösserung der Verkehrsflächen nicht zu bewältigen, nicht in Europa, nicht in der Schweiz, auch nicht im Ländle, wo eigentlich die Autobahnzubringer vierspurig ausgebaut werden müssten! Was als Automobilismus seit 100 Jahren monströs wächst und wuchert, muss vernünftig beschränkt werden, aus vielen vielen Gründen (Klima – Zerstörung von Land und Stadt)! Das braucht Zeit. Die Umkehr hat aber auch weltweit schon angefangen: autofreie Stadtzentren, Reduktion der Parkplätze, Langsamverkehrsbereiche und Fussgängerzonen, Verminderung der Geschwindigkeit und des Schadstoffausstosses usw.
Meine Verwandten in Zürich verzichten alle auf ein Auto. In weniger dicht besiedelten Gebieten mag das private Auto vorderhand immer noch relativ problemlos dienen, unterliegt aber auch der Zielsetzung einer Reduktion zu einer umweltverträglichen Mobilität. Glücklicherweise ist am letzten Sonntag das verkehrte Agglo-Zentrum-Programm der Autolobby von Bundesrat Rösti und Walter Frey gescheitert. Das ermöglicht die Ausarbeitung eines umfassenden Verkehrskonzepts für langfristige Entwicklungen: Der ungebremste Wachstum ist kein Naturgesetz. Ein konkreter Vorschlag: Nur schon eine konsequente Besteuerung nach Gewicht der Fahrzeuge (Benziner, Elektroauto, Lastwagen) würde eine Entwicklung zu einer umweltfreundlichen Mobilität begünstigen.
Otto Ackermann, Profasonweg 7, 9476 Fontnas