Budget gutgeheissen: Der Steuerfuss bleibt im obersten Toggenburg bei 123 Prozent | W&O

24.11.2022

Budget gutgeheissen: Der Steuerfuss bleibt im obersten Toggenburg bei 123 Prozent

Eine geballte Ladung Informationen und angeregte Diskussionen prägten die gut besuchte Bürgerversammlung der Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
Die Mehrzweckhalle Chuchitobel war am Mittwochabend gut besucht. 91 Stimmberechtigte, das entspricht 5,06 Prozent der stimmberechtigten Bevölkerung, nahmen an der Bürgerversammlung teil. Das Budget 2023 mit einem Ausgabenüberschuss von 412'300 Franken, die Beibehaltung des Gemeindesteuerfusses von 123 Prozent und der Grundsteuersatz von 0,8 Promille wurden diskussionslos genehmigt. Gemeindepräsident Rolf Züllig erläuterte die einzelnen Posten und wies darauf hin, dass der Bezug zur Deckung des Ausgabenüberschusses aus der Reserve kein Problem darstellt.
Wir haben eine gesunde finanzielle Situation mit einem Pro-Kopf-Vermögen und nicht einer Pro-Kopf-Verschuldung.
Der Gemeinderat agiere mit Weitsicht, damit Wildhaus-Alt St. Johann prosperiere und auch in Zukunft ein Ort bleibe, an dem die Menschen gerne leben und arbeiten.
Damit wir dies erreichen, ist der Gemeinderat bestrebt, weiterhin mit den Gemeindefinanzen haushälterisch umzugehen.

Zustimmung erfolgte ohne Gegenstimmen

Gehe es um Investitionen, werde ganz genau hingeschaut. «Wir werden einen Teil des Hydrantennetzes in Alt St. Johann erneuern, einen in die Jahre gekommenen Schulbus ersetzen, Abwasserleitungen sanieren und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gams die nötigen Sanierungen am Simmi- und Leistbach abklären,» so der Gemeindepräsident. Als separates Geschäft wurde der Ersatz des seit 1998 im Einsatz stehenden Rüstfahrzugs der Feuerwehr behandelt.
 Das 1998 angeschaffte Rüstfahrzeug der Feuerwehr kann nach dem genehmigten Kredit ersetzt werden (rechts).
Das 1998 angeschaffte Rüstfahrzeug der Feuerwehr kann nach dem genehmigten Kredit ersetzt werden (rechts).
Bild: PD
Die Kosten belaufen sich auf 550'000 Franken, wobei die Gebäudeversicherung des Kantons einen Anteil von 25 Prozent übernehmen wird. Die Zustimmung zum Bruttokredit erfolgte ohne Gegenstimmen. Offen sei zum jetzigen Zeitpunkt, wann die Forma Rosenbauer das Fahrzeug liefern könne, betonte Rolf Züllig.

Umfassende Informationen zu verschiedensten Themen

Von Vorkehrungen bei einer Strommangellage über die aktuelle Situation beim Hotel Acker bis zum Tourismuskonzept, der bevorstehenden Spitex-Fusion und dem Neubau eines Alters- und Pflegeheims, um nur einige Punkte zu erwähnen, erhielten die Anwesenden umfassende Informationen. Die Gemeinde habe Vorkehrungen getroffen, damit die wichtigsten Dienstleistungen auch bei einer Mangellage aufrecht erhalten werden können. Beim Hotel Acker seien die präsentierten Pläne gut angekommen, bisher fehle leider ein Investor. «Wir sind in Kontakt mit den Initianten, die Gespräche laufen», so Gemeindepräsident Rolf Züllig.

Altersheim-Eröffnung im Jahr 2025 oder 2026

Der geplante Neubau des Alters- und Pflegeheims im Schellenriemen, Unterwasser sei «auf Schiene». Mit der Partnerin, der Stiftung Liebenau, gehe es Schritt für Schritt vorwärts und die Eröffnung für 2025 oder 2026 sollte möglich sein. Zur Mobilität war zu erfahren, dass die Tallinie mit dem Postauto zwischen Nesslau und Wildhaus zwar gut erschlossen werde, es fehle aber die Anbindung für die anderen Gebiete.
Geprüft wird nun die Möglichkeit, Rufbusse einzusetzen, um die Mobilität ohne eigenes Auto zu verbessern.
Die Haltestelle Dusi beim Campingplatz soll erneuert werden. Für den Bodenbesitzer Simon Wenk ist nicht nachvollziehbar, dass so viel Kulturland für eine wenig genutzte Haltestelle beansprucht werden soll. Rolf Züllig erklärte, dass von Seiten des Kantons noch kein Projekt aufliege.
Erst ab diesem Zeitpunkt können Einsprachen erfolgen.
Wie Simon Wenk bekräftigte, hofft er beim Einsatz der Rechtsmittel auf die Unterstützung der Gemeinde.