Der Schafzuchtverband will bevorstehende Herausforderungen bewältigen | W&O

06.02.2023

Der Schafzuchtverband will bevorstehende Herausforderungen bewältigen

Der Grabser Schafzuchtverein organisierte die sonntägliche Delegiertenversammlung des St.Gallischen Schafzuchtverbands. Dies aus Anlass des 125-jährigen Bestehens des Vereins, der zu den ältesten im Kanton gehört. Eliane Wüst aus Trübbach wurde in den Vorstand gewählt.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 28.02.2023
Gemäss Präsident Markus Eggenberger hat der Grabser Verein 26 Mitglieder, die insgesamt 700 Tiere halten. Nebst den statutarischen Geschäften mussten, obwohl das ordentliche Wahljahr erst 2024 sein wird, drei neue Vorstandsmitglieder gewählt werden. Nach den Rücktritten von Oskar Büsser, Hans Pernet und einer Vakanz aus dem Vorjahr nehmen neu Eliane Wüst, Trübbach, Präsidentin des Schafzuchtvereins Wartau, Martin Tschirky, Stels (GR), Vorstandsmitglied des Schafzuchtvereins Vilters-Wangs und Experte, sowie Anton Guntli, Mels, Präsident des Schafzuchtvereins Sargans, Einsitz im Vorstand. Als neue Revisoren wurden Samuel Rhyner, Grabs, und Pascal Stucky, Sargans, gewählt.

Der Kantonalpräsident will vorwärtsschauen

Die aussertourlichen Rücktritte sorgten für Fragen von Seiten der Schafzüchter. So wollte Markus Eggenberger, Präsident des gastgebenden Vereins, die Gründe wissen und auch weshalb die Marktkommission nicht mehr weitermache.
Ich finde dies sehr schade und frage mich, was vorgefallen ist.
Martin Keller, Präsident des St. Gallischen Schafzuchtverbands, verwies auf die im Dezember durchgeführte Präsidentenkonferenz.
Wir haben die Gründe damals besprochen und wollen nun vorwärtsschauen. Es ist uns gelungen, drei motivierte neue Vorstandsmitglieder zu wählen und diese werden uns bei den anstehenden Aufgaben tatkräftig unterstützen.

Neue Kräfte gesucht, um Markt zu organisieren

Weil die ganze Marktkommission zurücktrat, wie Barbara Abderhalden die Anwesenden, stellvertretend für den Marktpräsidenten Dominik Sennhauer, wissen liess, muss der Verband neue «Zugpferde» finden, die den nächsten Widder- und Zuchtschafmarkt in Sargans organisieren werden. «Wir haben das Datum für 23./24. September festgelegt und hoffen, dass sich zusammen mit den neu gewählten Vorstandsmitgliedern Leute für die Organisation finden lassen», so Martin Keller.
Sonst ist der Anlass gestorben.
Einer der Gründe für den Rücktritt der Marktkommission dürfte die grosse Herausforderung rund um die letzte Durchführung gewesen sein. Das noch junge und unerfahrene Team habe die Verlegung des Marktes nach Cazis (GR) stemmen müssen, weil die Sarganser Markthalle wegen der permanenten Vermietung von Frühling bis Herbst nicht zur Verfügung stand, so Barbara Abderhalden.
 Die Wildhauser Schafzüchter Xaver und Alice Götte geniessen die Pause beim Apéro. Bilder: Adi Lippuner
Die Wildhauser Schafzüchter Xaver und Alice Götte geniessen die Pause beim Apéro. Bilder: Adi Lippuner

Dilemma der Alpwirtschaft

Martin Keller ging in seinem Jahresbericht auf die verschiedenen Aktivitäten des vergangenen Jahres ein.
Grosse Sorgen bereitet uns die Ausdehnung der Wolfsbestände. Insbesondere im Kanton Graubünden, aber auch im Sarganserland ist der Druck auf die Alpen spürbar.
Dies führe dazu, dass Alppersonal für den kommenden Sommer nur schwer zu finden sei. «Zudem suchen die Besitzer für rund 1200 Schafe im Kanton Graubünden Alpplätze. Früher suchten die Alpbetreiber Schafe, heute ist es umgekehrt, weil einige Alpen, aufgrund der Wolf­situation, nicht mehr bestossen werden.» Das Ziel müsse aber sein, die Schafsömmerung auch in Zukunft aufrechtzuerhalten und da setze er auf die Revision des Jagdgesetzes, damit präventiv in die Wolfsbestände eingegriffen werden könne.