«Die älteren Generationen hatten Glück», Ausgabe vom 7. Juni, Online: «Immer mehr Rentner besitzen Wohnungen –Junge gehen leer aus» (8. Juni)
Das Titelmotiv zu diesem Artikel zum Wohneigentum ist etwas ungünstig ausgewählt und bedient die «Jung : Alt» Problematik, vergleichbar mit der Vorsorge. Dass meine PK 2024 eine «Alt : Jung» Performance eingefahren hat, steht natürlich nicht in der Zeitung. Desgleichen nicht, dass «der Segen der Eltern den Kindern Häuser baut» und dass es ausser dem Segen auch noch das Vermögen der Alten braucht.
Die Klage, dass junge Menschen einen schwierigen Zugang zu Wohneigentum haben, ist berechtigt und nicht etwa neu. Selber hörte ich das 1972 zum ersten Mal, als ich gerade meine erste Baueingabe einreichte.
Ein Eigenheim muss man wollen und zwar so sehr, dass auch eine entsprechende persönliche Prioritätenordnung erforderlich ist und ein Abgleich mit den Ansprüchen einerseits und dem Leistungsvermögen andererseits. Man kann also nicht bis 27 studieren, die Welt bereisen, dann 80% arbeiten und erst nach der Familiengründung sich erstmals mit dem Wohnen beschäftigen. Die nächsten Überlegungen, meist zu zweit oder schon zu dritt, folgen: Wo sind die Schulen, die Einkaufsmöglichkeiten, der ÖV und der Autobahnanschluss? Natürlich auch die Natur möglichst ohne Beeinträchtigung (Lärm, Abgase, Sicht). Zum Dessert noch die Steuerbelastung und die wirtschaftlichen Aussichten in der näheren Umgebung.
Die geschilderten personalen Vorbedingungen gelten inzwischen für die meisten der im Beitrag vorgestellten Alterskategorie. Das ist ein bedeutender Ausschlussgrund. Auf der anderen Seite sind die Hürden für diejenigen, die alles geben für ihren Traum, nicht kleiner, sondern grösser geworden.
Potenzial für junge Familien besteht in Gemeinden mit Altbauten. Hier braucht es aber einen langen Schnauf und Unterstützung der Alten, die vielleicht helfen.
Heinrich Tinner, Brand 1, 9468 Sax
Für den Hauskauf Prioritäten setzen