«Jetzt passen die Puzzleteile»: Drei Top-Ten-Plätze im Riesenslalom für Marco Fischbacher | W&O

19.12.2022

«Jetzt passen die Puzzleteile»: Drei Top-Ten-Plätze im Riesenslalom für Marco Fischbacher

Der Obertoggenburger Marco Fischbacher glänzte bislang im Europacup.

Von Robert Kucera
aktualisiert am 28.02.2023
Gleich im ersten Saisonrennen erzielte Riesenslalomfahrer Marco Fischbacher aus Unterwasser mit Rang zehn sein persönliches Bestergebnis. Im Anschluss verbesserte er den Wert auf Position sieben und liess einen weiteren siebten Platz folgen. «Selbstverständlich bin ich vom Auftakt etwas überrascht, weil es gleich drei neue Bestleistungen waren. Auf der anderen Seite ist es keine Sensation. Denn ich wusste, dass ich es kann und in der Vergangenheit fehlte immer etwas», äussert sich Fischbacher zum erfreulichen Saisonauftakt. Wie er festhält, lief es ihm schon in den letzten Jahren gut in den Trainings. Doch die Umsetzung in die Skirennen glückte nie. In diesem Winter ist alles anders.
Jetzt passen die Puzzleteile zusammen.
Gründe dafür nennt der 25-Jährige Obertoggenburger einige. So ist er mit demselben Material unterwegs wie letzten Winter. Noch bedeutsamer ist allerdings die mentale Lockerheit. Zu oft fuhr auf der Piste die innere Brechstange mit. Von Gedanken, dass er es doch auch könne und es nun zeigen wolle, ist er befreit. Marco Fischbacher fährt nun die Europacuprennen wie Trainings: Mit der nötigen Lockerheit – und schnell.

Trainings und Fis-Rennen in der langen Pause

Doch nun ist ein Bruch erfolgt. Der Riesenslalomfahrer Fischbacher hat eine längere Pause vor sich. Das nächste Europacuprennen ist erst am 6. Februar in Folgaria (Italien). «Die Rennspannung kann man über eine so lange Zeit nicht halten», erklärt der Obertoggenburger. Er wird, wie einige Teamkollegen auch, einen Schritt retour gehen. Wie er beschreibt, wird es einen technischen Aufbau auf die zweite Saisonhälfte geben. Mit vielen Trainings, gespickt mit Auftritten bei Fis-Rennen im In- und Ausland.
 Marco Fischbacher ist erst wieder im Februar im Einsatz.
Marco Fischbacher ist erst wieder im Februar im Einsatz.
Bild: PD
Obwohl seine gute Form regelrecht abgewürgt wird, empfindet Marco Fischbacher die Situation nicht als Nachteil. Denn zurzeit macht ihm das Skifahren sehr viel Spass, und er geniesst es, sich nicht ständig «verkopfen» zu müssen. «Mal andere Gefühle zu spüren, ist schön», sagt er. Um die positiven Glücksgefühle auch im Februar zu haben, wird Fischbacher an einer Sache arbeiten müssen. Seine ersten Läufe gelingen nicht, er ist zu wenig parat. Vom Naturell her ist er mehr derjenige, der in einem zweiten Lauf eine Schippe drauflegt. Die bisherigen Resultate bestätigen dies. Denn nicht die schlechten Pisten im ersten und die guten Verhältnisse im zweiten Lauf sind allein dafür verantwortlich, dass keine Konstanz zwischen den Durchgängen herrscht.

Ein zu starkes Team

Sein Ziel ist, die gute Ausgangslage im Europacup (Sechster der Riesenslalomwertung) zu verteidigen. «Das ist mehr als ich mir erträumt habe», ist Fischbacher zufrieden mit dem Erreichten. Und was ist mit einem Weltcup-Start?
Die Schweiz hat ein zu starkes Team. Für mich ist es eine unglückliche Situation.
Die Weltcupfahrer punkten fleissig, «dass der Cheftrainer da keinen herausstreicht, ist verständlich.» Das Glück der Schweiz ist Fischbachers Pech. Denn mit drei Top-Ten-Plätzen im Europacup würde er in jedem anderen Land eine Chance erhalten, sich im Weltcup zu präsentieren.