Auf der Grundlage einer Zweckmässigkeitsbeurteilung erarbeiteten die Gemeinden Sargans, Mels, Vilters-Wangs und Wartau zusammen mit dem Tiefbauamt des Kantons St. Gallen eine Lösung für die Verkehrsentwicklung in der Region Pizol-Wartau. Diese liegt nun vor. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gemeinden und des Kantons heisst, berücksichtige sie sowohl die regionalen Verkehrsbedürfnisse als auch die Lebensqualität in den Dörfern.
Es habe sich gezeigt, dass ein grossräumiger Ausbau der Strasseninfrastruktur nicht zweckmässig sei. Dies würde mehr Probleme schaffen als lösen. Stattdessen möchten Kanton und Gemeinden nun mit verschiedenen Massnahmen und punktuellen Ausbauten die Verkehrssituation Schritt um Schritt verbessern.
Mehr Platz für Fussgänger und Velofahrenden
Im bereits kommunizierten Gesamtverkehrskonzept wurden 18 übergeordnete Massnahmen definiert. So wird unter anderem der systematische Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes geprüft, die kommunalen Planungen werden koordiniert und das Mobilitätsmanagement wird gefördert. Die vier Gemeinden haben dazu rund 30 Projekte definiert, dazu gehören auch Tempo-30-Zonen und neue Strassenraumgestaltungen.
Autobahnanschluss und -verzweigung verbessern
Zusammen mit dem Bundesamt für Strassen werden ausserdem Verbesserungen zwischen dem Autobahnanschluss Sargans und der Autobahnverzweigung Sarganserland geprüft, welche den Verkehr flüssiger machen und die Sicherheit verbessern sollen. Vorgeschlagen wird, den Autobahnanschlussknoten zu optimieren und die Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen von und zur Verzweigung Sarganserland zu verlängern. Das Bundesamt habe dazu vertiefte Untersuchungen in Aussicht gestellt.
Industriegebiet Tiefriet besser erschliessen
Die Entwicklung des Industriegebiets Tiefriet macht es nötig, die bestehenden Erschliessungsstrassen auszubauen und Lücken zu schliessen. Dazu hat das Volkswirtschaftsdepartement gemeinsam mit der Gemeinde Sargans eine Verkehrsstudie in Auftrag gegeben, wobei alle Verkehrsträger betrachtet und die Nähe zum Bahnhof Sargans berücksichtigt werden. Geplant wird koordiniert mit der Gebietsentwicklung. Die Resultate sollten bis Ende dieses Jahres vorliegen.
Verschiedene Varianten verworfen
In der Zweckmässigkeitsbeurteilung wurden mehrere bereits früher vorgeschlagene Varianten für einen Strassenausbau ein zweites Mal geprüft, zuletzt aber erneut verworfen. Nicht weiterverfolgt werden insbesondere Umfahrungen für Mels und Sargans, ein Gonzentunnel und ein Halbanschluss Baltschana. Deren Wirksamkeit wird als nicht hinreichend erachtet; die Probleme würden sich vielmehr noch verstärken, heisst es in der Mitteilung der Gemeinden und des Kantons.
Die Erkenntnisse aus der Zweckmässigkeitsbeurteilung werden an einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 18. Juni, um 19 Uhr im Verrucano Mels erklärt. Zur Beantwortung von Fragen werden ausserdem Sprechstunden mit Fachpersonen und den Zuständigen der jeweiligen Gemeinde angeboten, in Wartau am 14. August in der Aula Schulhaus Feld in Azmoos von 17 bis 19 Uhr.
Details zur Zweckmässigkeitsbeurteilung können im Bericht unter sg.e-mitwirkung.ch nachgelesen werden. Bis 31. August können sich dort auch alle Interessierten zum Lösungskonzept äussern.
Keine Autobahn durch den Gonzen