Knappe Mehrheit der Geschäfte erwartet Vorteile von der autofreien Bahnhofstrasse | W&O

21.06.2022

Knappe Mehrheit der Geschäfte erwartet Vorteile von der autofreien Bahnhofstrasse

Die Ergebnisse der Umfrage «Buchser Samstig» liegen vor und haben die gleichnamige Interessensgemeinschaft positiv überrascht.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023
Die Interessensgemeinschaft (IG) Buchser Samstig wollte im April dieses Jahres von den Geschäften der Bahnhof- und Grünaustrasse wissen, wie sie zur Vision «Autofreier Samstag» stehen. Seit Montag liegen die Ergebnisse der Umfrage vor. Insgesamt wurden 124 Geschäfte angeschrieben. 36 gültige Antworten erhielt die IG, was einer Rücklaufquote von 29 Prozent entspricht. Auf die Frage, ob eine autofreie Bahnhofstrasse samstags im Sommer mehr Personen ins Zentrum locken könnte, antwortete eine knappe Mehrheit (52,8 Prozent) mit Ja, rund ein Drittel (33,3 Prozent) mit Nein und 13,9 Prozent mit Weiss nicht. Klarer waren die Resultate bei der Frage, ob die Angeschriebenen zukünftig Informationen zur Petition «Buchser Samstig» erhalten möchten. Hier antworteten 80,6 Prozent mit Ja.     Feld ist sehr gespalten Die Ergebnisse haben die IG Buchser Samstig positiv überrascht. «Wir haben erwartet, dass der Handel grossmehrheitlich gegen unsere Vision ist», sagt IG-Sprecher Michael Eberli. Die Gruppe Handel von Wirtschaft Buchs lehnte nämlich die von der IG lancierte Petition ursprünglich ab (der W&O berichtete am 29. Dezember 2021). Nun seien doch viele positive Stimmen aus dem Handel eingegangen, auch wenn das Feld sehr gespalten ist. Michael Eberli sagt:
Es gab auch Voten, die vehement dagegen waren.
Bei den Gastronomien hingegen gab es keine Überraschungen. Die Meinungen seien von Vornherein positiver gewesen. Autofreier Samstag soll mehr Kundschaft bringen Die IG Buchser Samstig erhofft sich mit dem autofreien Samstag mehr Kundschaft. «Der Samstag hat das grösste Potenzial und deshalb eine bessere Nutzung verdient», so Eberli. Die IG möchte der Kundschaft an der Bahnhofstrasse einen Mehrwert schaffen. Einkaufen soll noch zum Erlebnis werden. Die Ideen sind vielfältig: grosszügigere Plätze für Strassencafés schaffen, Strassenmusiker auf kleinen Bühnen, Strassenkünstler, Kinderbetreuung, Modeschauen, Produktpräsentationen, Marktstände, Foodtrucks, Vereinsaktivitäten oder Konzerte. Am ehesten interessiert waren die Umfrageteilnehmenden an grosszügigeren Plätzen für Strassencafés, am wenigsten an Konzerten.  
 Michael Eberli (links) und Präsident Rolf Sturzenegger vom Verein «Buchser Samstig» bei der Übergabe der Petition.
Michael Eberli (links) und Präsident Rolf Sturzenegger vom Verein «Buchser Samstig» bei der Übergabe der Petition.
Bild: Archiv Corinne Hanselmann (Februar 2022)
Forderung an den Buchser Stadtrat Das klare Votum der Bevölkerung und die mehrheitlich positiven Rückmeldungen der Umfrage hat die IG Buchser Samstig dazu bewogen, vom Stadtrat in den Jahren 2023 und 2024 eine autofreie Bahnhofstrasse an jedem Samstag von Mai bis Oktober zu fordern. Danach soll der «Buchser Samstig» evaluiert und über die Weiterführung entschieden werden. Für die Umsetzung des «Buchser Samstig» sind zusätzliche finanzielle Mittel in den beiden Pilotjahren unumgänglich. Michael Eberli sagt:
Die Werbekosten sollen sich für die öffentliche Hand im Rahmen halten.
Kosten für die Sperrung soll von Stadt Buchs bezahlt werden Diese Kosten würden in den Folgejahren abnehmen, wenn der «Buchser Samstig» einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Kinderbetreuung und Foodtrucks – sofern man sie einsetzt – sollen von Anfang an kostendeckend sein. «Die Gastronomiebetreiber sind bereit, ihren Teil zu einem attraktiven Angebot beizusteuern und auch die Kosten dafür selbst zu tragen», so Eberli. Von der Stadt Buchs erhofft sich die IG, dass sie die Kosten für die Sperrung der Bahnhofstrasse übernimmt.  
 Michael Eberli (von links) und Rolf Sturzenegger vom Verein «Buchser Samstig» übergaben die Petition an Daniel Gut und Markus Hofmänner.
Michael Eberli (von links) und Rolf Sturzenegger vom Verein «Buchser Samstig» übergaben die Petition an Daniel Gut und Markus Hofmänner.
Bild: Archiv Corinne Hanselmann (Februar 2022)