Mehrwert für die Gäste: Auf den neuen Klangpisten kann man im Schnee das Thema Klang erleben | W&O

17.01.2022

Mehrwert für die Gäste: Auf den neuen Klangpisten kann man im Schnee das Thema Klang erleben

Mit dem Klang-Kinderland und der Klangslope gibt es in den Obertoggenburger Skigebieten neue Attraktionen. Mit rund 80'000 Franken wurde diese Idee umgesetzt. Das neue Pistenerlebnis kommt bei den Gästen gut an.

Von corinne.hanselmann
aktualisiert am 28.02.2023
Am liebsten fahre ich über das Klavier und durch den Tunnel. Dann hört man Lieder und Bauerntöne – dieses Mal habe ich eine Schelle gehört.
Das sagt die sechsjährige Anna. Sie ist eines der Kinder, die am Montag anlässlich der Eröffnung der Klangslope in Wildhaus und des Klang-Kinderlandes in Alt St. Johann den Medienvertreterinnen und Medienvertretern das neue Pistenerlebnis vorzeigten. Ein grosser Spass nicht nur für Kinder! Seit dem vergangenen Wochenende erleben Gäste der Wintersportgebiete Wildhaus und Chäserrugg das Thema Klang direkt auf der Skipiste. Mit der Realisierung der Klangslope in Wildhaus und des Klang-Kinderlandes in Alt St. Johann haben die Projektpartner Klangwelt Toggenburg, Bergbahnen Wildhaus AG, Toggenburg Bergbahnen AG und Toggenburg Tourismus das Thema Klang wintertauglich gemacht. Durch Impulse der Skifahrerinnen und Skifahrer werden auf der rund einen Kilometer langen Klangslope beispielsweise Juchzer, Schellengeläut oder das typische Geräusch des Talerschwingens abgespielt. Bei der Fahrt durch einen Tunnel fühlt man sich wie in einer Alphütte, weil ein Hund bellt oder eine Kuh muht.
 Mit den Händen oder mit Skistöcken können Gäste den Kuhschellen auf der Klangslope Töne entlocken.
Mit den Händen oder mit Skistöcken können Gäste den Kuhschellen auf der Klangslope Töne entlocken.
Bild: Corinne Hanselmann

Idee entstand bei einem Workshop

Die Idee einer Klangpiste sei im März 2020 an einem Workshop von Toggenburg Tourismus zur Sprache gekommen, sagt der Projektmitarbeitende Martin Sailer von Klangwelt Toggenburg.
Wir von der Klangwelt sagten sofort: Da machen wir mit!
Man ging auf die Bergbahnen Wildhaus AG und die Toggenburg Bergbahnen AG zu – beide signalisierten schnell Interesse. So wurde gemeinsam das Projekt ausgearbeitet.

Stationen müssen Wetter und Ansturm standhalten

Erste Stationen der beiden Klangpisten konnten bereits im letzten Winter realisiert werden. In den vergangenen Monaten wurden weitere Stationen sowie das Highlight der Klangslope – ein zehn Meter langer Tunnel – fertiggestellt. Die technische Umsetzung war anspruchsvoll, müssen die Klangstationen doch so gebaut sein, dass sie auf der Piste kein Sicherheitsrisiko darstellen und dass sie auch bei Wind und Wetter oder bei grossem Andrang den ganzen Tag funktionieren. Die Realisierung der beiden Klangpisten kostete rund 80'000 Franken. Finanzielle Unterstützung erhielten die Projektpartner durch den Tourismusrat St. Gallen.
 Bei der Fahrt übers «Piano» wird Musik ausgelöst.
Bei der Fahrt übers «Piano» wird Musik ausgelöst.
Bild: Corinne Hanselmann
Am vergangenen Wochenende, an dem die Skigebiete übrigens sehr gut besucht waren, konnten die Gäste erstmals auf den Klangpisten fahren. Kinder, aber auch Erwachsene, nutzten die Klangslope rege. «Wir haben bis jetzt nur positive Rückmeldungen erhalten», sagt Marco Zweifel, Projektleiter Klangpisten von Toggenburg Tourismus.
Es ist schön zu sehen, wie gerne das neue Angebot genutzt wird.
Die neue Attraktion biete dem Gast einen Mehrwert. «Neben dem Skifahren auf normalen Pisten kann der Gast hier das Thema Klang erleben und sich aktiv damit auseinandersetzen.»
 Marco Zweifel und Martin Sailer.
Marco Zweifel und Martin Sailer.
Bild: Corinne Hanselmann

Erweiterung nicht ausgeschlossen

Gleich beim Start der etwa einen Kilometer langen Klangslope steht Älpler Köbi: «Hier können die Skifahrerinnen und Skifahrer versuchen, mit einem Schneeball das Talerbecken zu treffen», erklärt Martin Sailer. Die weitere Fahrt geht unter anderem über ein «Piano» und an einer grossen Milchtanse vorbei, wo per Handschlag oder durch das Vorbeifahren Klänge ausgelöst werden. Das Klang-Kinderland kommt ohne elektronische Sounds aus. Dort gibt es Installationen zum Thema Alpabzug. Die Kleinsten fahren etwa durch Viehbarrieren mit Glöckchen oder lassen mit einem Holzstab in der Hand den Bauernzaun erklingen. Zu guter Letzt schiessen sie einen Ball durch den Betruftrichter und treffen einen Gong. «Für den Moment sind diese zwei Klangpisten nun fertig», sagt Martin Sailer.
Vielleicht machen wir, wenn wir wieder einmal Geld finden, noch weiter. Auf der Klangslope hätten wir noch viel Platz für weitere Stationen.
 Wer gut zielt, trifft mit dem Tennisball den Gong im riesigen Betruftrichter.
Wer gut zielt, trifft mit dem Tennisball den Gong im riesigen Betruftrichter.