Sieben der zehn Darstellenden der Eigenproduktion stehen zum ersten Mal auf der Fabriggli-Bühne | W&O

26.10.2022

Sieben der zehn Darstellenden der Eigenproduktion stehen zum ersten Mal auf der Fabriggli-Bühne

Das Wissen der älteren Theater-Generation wird bei der Fabriggli-Eigenproduktion «Götter speisen Götterspeisen» an die Jüngeren weitergegeben.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023
Die diesjährige Fabriggli-Eigenproduktion trägt den Titel «Götter speisen Götterspeisen» und handelt von göttlicher Unsterblichkeit und der Langeweile, die diese mit sich bringt. Alles andere als langweilig ist es derzeit Regisseurin Claudia Ehrenzeller. Sie hat alle Hände voll zu tun – wortwörtlich. Denn in ihrer Eigenproduktion wirken so viele Schauspielerinnen und Schauspieler mit, wie sie Finger an ihren Händen hat. Sie relativiert aber:
Eine Theaterproduktion ist immer anspruchsvoll, egal ob sechs oder zehn Personen mitwirken.

Alois Ruch, Ute Hoffmann und Thomas Hassler spielen mit

Sieben dieser zehn Personen stehen zum ersten Mal auf der Fabriggli-Bühne. Aus der Region Werdenberg sind dies Salome Bosch (Sennwald), Corine Hermann-Weder (Salez), Kathleen Pietzko (Buchs), Fabian Rhyner und Olivier Angyal (Sevelen). [gallery ids="27477,27478,27479,27480,27481" link="file"] Nebst Karin Kehl (Rebstein) und Annika Künzler (Diepoldsau) spielen auch altbekannte Gesichter wie das Fabriggli-Urgestein Alois Ruch (Buchs) sowie Ute Hoffmann (Bad Ragaz) und Thomas Hassler (Balzers) mit.

Tipps von den Erfahrenen

Claudia Ehrenzeller sagt:
Die älteren und erfahrenen Schauspielerinnen und Schauspieler geben den neuen Tipps. Es ist schön, dass das Wissen an die nächste Generation weitergegeben wird.

Improvisationstheater zu Beginn

Damit auch die Neuen gut in ihre Rollen finden konnten, hat die Regisseurin zu Beginn der Proben Improvisationstheater gespielt. Die Regisseurin sagt:
Bei Improvisationsübungen gibt es kein richtig oder falsch. Das stärkt das Vertrauen und befreit.

Für das Theaterspielen benötigt es Mut

Fehlt dieses Vertrauen, können Spielfreude und Mut darunter leiden. Das wäre hinderlich, denn für das Theaterspielen brauche es viel Mut. «Mut zum auf der Bühne stehen, aber vor allem auch Mut, vor den Mitspielerinnen und Mitspielern – welche das Gespielte ja gut beurteilen können – völlig frei zu agieren», weiss die Regisseurin.

Fast immer acht Personen gleichzeitig auf der Bühne

Die zehn Darstellerinnen und Darsteller bezeichnet Claudia Ehrenzeller als eine sehr geduldige, diskussionsfreudige und sehr engagierte Truppe. Weil während des Stücks fast immer mindestens acht Personen gleichzeitig auf der Bühne stehen, benötigen alle eine sehr starke Konzentration. Wo steht der andere? Wer spricht als nächstes? Welche Auswirkung hat ein Fehler auf die anderen neun? «Jeder Satz, der vergessen geht, muss ein anderer ausbaden», so Ehrenzeller. All dies zu berücksichtigen sei in der Tat sehr anspruchsvoll.

«Kleider machen Leute» stimmt auch für das Theater

Die Schauspielerinnen und Schauspieler durften diese Woche in den Kostümen proben, welche sehr auffällig gestaltet sind. Claudia Ehrenzeller sagt:
Die Ausstrahlung der Spielenden verändert sich, wenn sie die Kostüme tragen.
Oft geben die Kostüme auch die Bewegung oder den Gang vor. So schreitet die Figur Apollon nicht zuletzt wegen des Goldschweifs am Kostüm erhaben.

Figuren unterscheiden sich

Nebst den Kostümen unterscheiden sich die Figuren natürlich durch ihre Charaktere. «Ich finde Promethas Cleverness und ihre Fähigkeit vorausdenken zu können sehr faszinierend. Sie ist den anderen immer mindestens einen Schritt, wenn nicht gar drei bis vier voraus», sagt Spielerin Corine Hermann-Weder. Kathleen Pietzko sagt es zu, dass Demeter eine kämpferische Göttin ist. Demeter stehe wahrhaftig für eine Sache ein, nicht nur halbherzig.

Athene ist taffe und stolze Frau

Athene wird von der Spielerin Salome Bosch als super taffe und stolze Frau beschrieben, die ihre Gegner einfach platt macht. «Sie kann sich zur Wehr setzen, das gefällt mir». Olivier Angyal besässe gerne die Sorglosigkeit von Apollon und Fabian Rhyner gefällt an Ares, dem Kriegsgott, die Fähigkeit sich von Ideen begeistern zu können.

Die Regisseurin hätte gerne Prometha gespielt

Auf die Frage, welche Rolle Claudia Ehrenzeller am liebsten gespielt hätte, antwortet sie:
Prometha. Sie ist die, welche den Menschen erschafft. Sie hat einen tollen Drive, mega viel Power und gute Ideen.
Hinweis: Premiere: 29. Oktober; weitere Vorstellungen: 4./5./10./12./13./18./19. November, jeweils um 20 Uhr, www.fabriggli.ch