Vom mutigen Traum zur gelebten Realität: 15 Jahre «River of Hope» | W&O

Buchs 15.06.2025

Vom mutigen Traum zur gelebten Realität: 15 Jahre «River of Hope»

«River of Hope» feiert sein 15-Jahr-Jubiläum. Ein Verein, welcher das Leben hunderter Kinder veränderte.

Von PD
aktualisiert am 15.06.2025
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Vereinsgründerin Claudia Doron teilt die Geschichte, wie sie seit 2006 als Coach Menschen in Bewegung befähigt, gestützt auf ihren internationalen Hintergrund. Ihre Motivation speist sich aus einem tiefen Glauben an die transformative Kraft. Sie sei überzeugt, dass jeder Einzelne, unabhängig von seinen Ressourcen oder seinem Hintergrund, einen bedeutenden Einfluss darauf nehmen kann, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor.

Alles begann mit einem Fussballtrainer

Ausserhalb von Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo traf Doron auf einen Fussballcoach, dessen Herz seit einem Jahrzehnt für die Kinder seiner Gemeinde schlug. Sein Traum: die Anziehungskraft des Fussballs nutzen, um Kinder von der Strasse zu holen und ihnen eine Perspektive zu geben. Die Idee einer Bildungseinrichtung, die von den Menschen vor Ort selbst mitgestaltet und getragen wird, traf auf fruchtbaren Boden. So begann die Reise von «River of Hope» im Jahr 2010 – ohne einen einzigen Cent, aber mit 46 Kilogramm Fussballmaterial im Gepäck.

Was folgte, ist ein Zeugnis von Entschlossenheit und dem Glauben an die Kraft der Gemeinschaft. Im Dezember 2012 erwarb «River of Hope» vier Hektar Land in Selo, 60 Kilometer ausserhalb von Kinshasa. Bereits im Frühjahr 2013 startete der Bau des Zentrums «Tala Mosika». Im Herbst 2015, nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit, konnten bereits das siebte Gebäude sowie zwei umgebaute Container eingeweiht werden.

Perspektive für über 500 Schulkinder

Heute ist Tala Mosika ein Zentrum, das über 500 Schülern eine umfassende Schulbildung von der 1. bis zur 12. Klasse bietet, ergänzt durch eine Berufsbildung und ein vitales Fussballprogramm. Das Zentrum beherberge eine Krankenstation, eine Küche mit Speisesaal, Schulzimmer, Unterkünfte für Lehrer, ein kleines Internat, einen Shop und eine Snackbar. Der gesamte Betrieb läuft dank Solarstrom – denn die nächste Steckdose liegt immer noch 17 Kilometer entfernt.

«River of Hope» kurble die Wirtschaft in dieser armen und vernachlässigten Region durch einen mikroökonomischen Ansatz nachhaltig an. «Um Armut zu bekämpfen, braucht es sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Bildung. Nur so verstehen die Menschen, dass sie selbst etwas ändern und vor allem ihren Kindern eine Zukunftsperspektive ermöglichen können», wird Doron in der Medienmitteilung zitiert.

Bildung braucht eine gute Finanzierung

«River of Hope» stehe vor einer Herausforderung: Die Fortführung des Betriebs und insbesondere die Bezahlung der Sekundarlehrer seien derzeit nicht gesichert, sie gehören zu den 80’000 Lehrern, die im Land trotz staatlicher Anerkennung nicht entlöhnt werden. Gespräche seien im Gang aber die Hilfe brauche es schon jetzt.

«Das ist unser dringendster Posten», erklärt Doron in der Medienmitteilung, «wir füllen die Schulzimmer mit lernhungrigen Kindern aus den ärmlichen Dörfern und ermöglichen ihnen eine Bildung. Doch ohne die Bezahlung unserer 14 Sekundarlehrer à 200 Dollar pro Monat ist es enorm schwierig, das Schuljahr und die Abschlussprüfungen zu beenden.