Am Samstagabend eröffnete in der Galerie L33 in Werdenberg die Ausstellung des Vorarlberger Künstlers Rinaldo Loacker. Die Ausstellung ist eine Hommage an seine vor zwei Jahren verstorbene Mutter. In seiner Begrüssungsansprache hielt Loacker ein feines Tuscheporträt hoch, das seine Mutter im Alter von 35 Jahren zeigt. Damit drückt er seine Dankbarkeit für alles aus, was sie ihm ermöglicht hat.
Am Anfang stand Kunst als Selbsttherapie
Die präsentierten Werke bieten einen Querschnitt durch Loackers künstlerische Entwicklung. Zu sehen sind unter anderem frühe Tuschfederzeichnungen aus den 1980er-Jahren, mit denen sein Weg als Künstler begann. Diese Arbeiten entstanden in einer für ihn schwierigen Lebensphase und dienten ihm als Form der Selbsttherapie, die ihm half, innere Unruhe zu überwinden. «Sozusagen von Strich zu Strich wurde ich ruhiger», erinnert sich Loacker.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind Loackers kraftvolle Darstellungen von amerikanischen Ureinwohnern. Bekannt wurde er in Vorarlberg unter anderem als «Indianerzeichner». Seine Auseinandersetzung mit der Kultur der Indianer begann, als er ein Porträt des berühmten Häuptlings Sitting Bull anfertigte.
Fasziniert von der Verbundenheit zur Natur
Ein Missverständnis über den Ausgang einer historischen Schlacht liess ihn tiefer in die Geschichte und Kultur der Ureinwohner eintauchen. Fasziniert von deren spiritueller Verbundenheit mit der Natur und ihrem Respekt vor dem Leben, fand Loacker darin ein zentrales Thema seiner Kunst. Loacker bezeichnet seine Indianerbilder als «Kraftbilder», die für ihn Energie und Stärke ausstrahlen.
Für diese Ausstellung hat Loacker ausserdem vier neue Werke passend zur Ausstellung in Werdenberg gemalt, darunter die Bilder «Margelchopf» und «Schlangenhaus».
Inspiration aus «kreativem Tun»
Loacker beschreibt «das kreative Tun» als seine wichtigste Inspirationsquelle. Dabei nutzt er ein breites Spektrum an Techniken, darunter Tuschfeder, Pastellkreide, Öl, Tempera (eine mit Ei gebundene Maltechnik) und Aquarelltusche. Sein Atelier liegt nur eine Minute von seiner Wohnung entfernt – ein Vorteil, der es ihm ermöglicht, täglich in seine Arbeit einzutauchen. Hier entstehen nicht nur neue Werke, sondern auch Auftragsarbeiten, die oft individuelle Geschichten und Stimmungen einfangen.
Hinweis: Die Ausstellung in der Galerie L33 ist bis zum 25. Oktober zu sehen. Geöffnet ist die Galerie dienstags bis freitags von 13.30 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr.
Von Strich zu Strich zu innerer Ruhe