Seit 2022 ist der sogenannte «Solar-Schmetterling», das grösste solarbetriebene Fahrzeug der Welt, unterwegs auf einer Weltreise. Der meterlange Wohnwagen mit aufklappbaren Solarflügeln wurde vom Luzerner Solarpionier Louis Palmer – der vor 17 Jahren als erster Mensch mit einem solarbetriebenen Auto um die Erde fuhr – erfunden und von der Hochschule Luzern entwickelt.
Die Idee dahinter: In vier Jahren will ein Team von 30 Personen, die sich abwechseln, mit der Kraft der Sonne rund um die Erde fahren und dabei 1000 Lösungen gegen den Klimawandel sowie 1000 Schulen besuchen. Das Team will zeigen, dass mögliche Lösungen gegen den Klimawandel vorhanden sind. Der «Solar Butterfly» produziert den Solarstrom für das Elektroauto, das ihn zieht, selbst.
Das Projektteam wird auch dieses Jahr 20’000 Schülerinnen und Schüler in der Schweiz besuchen, für das Thema Klimawandel sensibilisieren und aufzeigen, was die Welt macht, um von den fossilen Treibstoffen wegzukommen. Gezeigt werden soll auch, welchen Beitrag jeder Einzelne für das Klima leisten kann. Als letzte Etappe geht’s dann von Europa aus nach Südamerika, wo die Tour im November 2025 an der Weltklimakonferenz in Brasilien enden wird.
Schulevent in der Region Werdenberg
Am Donnerstagvormittag, 26. Juni, ist der «Solar Butterfly» auf dem Pausenplatz des Oberstufenzentrums Seidenbaum in Trübbach zu sehen. Er wird begrüsst von Alexander Gabathuler, Präsident der Energiekommission Wartau. Auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Wartau werden anwesend sein und einen Postenlauf mit 30 Fragen rund um das Thema Klimawandel absolvieren. Dazu Louis Palmer: «Mit dem ‹Solar Butterfly› wollen wir auch Umwelterziehung betreiben. Denn jeder Einzelne hat die Wahl, selbst Teil des Problems zu sein – oder Teil der Lösung.»
Ein Wohnwagen mit riesengrossen Solarflügeln
Das Konzept des «Solar Butterfly» ist weltweit einmalig: Ein komplett autarkes Tiny House, dessen 40 Quadratmeter Solarzellen sich auf Knopfdruck ausbreiten – wie die Flügel eines Schmetterlings. Und aus der Küche klappen die grossen Augen und die Fühler hoch. Der Schmetterling steht dabei als Symbol für den Wandel: Als Raupe frisst sie alles auf dem Boden – wie wir Menschen Kohle, Erdöl und Erdgas. Doch als Schmetterling wird sie davon völlig unabhängig und fliegt nur noch von Blume zu Blume. Genau so, so Initiator Louis Palmer, werden auch wir als Gesellschaft uns wandeln.
Zusammen mit weiteren, auf dem Boden ausgelegten Solarpanelen, werden die Batterien des Elektroautos geladen, das den «Solar Butterfly» täglich bis zu 200 Kilometer weit zieht – durch Wüsten, Dschungel und Gebirge. Das von der Hochschule Luzern mitentwickelte Gefährt soll als praktisches Beispiel aufzeigen, wie eine Familie heute ohne CO2-Emissionen reist, lebt und arbeiten kann. Das Tiny House ist zudem das erste Fahrzeug der Welt, das zum grössten Teil aus rezyklierten PET-Flaschen aus dem Ozean hergestellt wurde.
Der «Solar Butterfly» ist auf Weltreise und macht Halt in Wartau