Eine PV-Anlage, die ihresgleichen sucht | W&O

Buchs 03.10.2023

Eine PV-Anlage, die ihresgleichen sucht

Das EWB und Lubera lancieren eine einzigartige Photovoltaikanlage für die Landwirtschaft.

Von PD
aktualisiert am 03.10.2023

Das EWB (Elektrizi­täts- und Wasserwerk der Stadt Buchs) erstellt auf dem neuen Gewächshaus von Lubera Rhein-Baumschulen eine ­Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV) mit einer Fläche von 10'700 Quadratmetern.

In Zusammenarbeit mit Lubera und Insolight, einem führenden Technologiepionier für Agri-Photovoltaik aus Lausanne, entsteht damit ein europaweit einzigartiges und wegweisendes Projekt für die Nutzung von Solarenergie in der Landwirtschaft.

Das geht aus einer Medienmitteilung hervor.

Durch die Installation der neuen Anlage wird die Solarstromproduktion von EWB- eigenen Anlagen um 30 Prozent gesteigert.

Die Solarzellen erzeugen jährlich zirka 750'000 kWh Energie, ausreichend, um etwa 165 Vier-Zimmer-Haushalte in Buchs mit nachhaltigem Strom zu versorgen. Sandro Spescha, Leiter Energie beim EWB, sagt:

Dieser Meilenstein markiert einen weiteren wichtigen Schritt des EWB auf dem Weg zur umweltfreundlichen Energieversorgung der Bevölkerung.

Neuartige Solarmodule für Pflanzen und Bevölkerung

Speziell für diese Anlage wurde ein einzigartiges Modul entwickelt, das sich nahtlos in Glasgewächshäuser integrieren lässt.

Darüber hinaus ermöglichen diese Module dank ihrer fortschrittlichen Eigenschaften eine optimale, kombinierte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen.

Etwa 80 Prozent des einfallenden Lichts werden von den Pflanzen aufgenommen, während die verbleibenden 20 Prozent nicht ungenutzt bleiben.

Sie werden stattdessen in Energie umgewandelt und nachhaltig ins örtliche Stromnetz ein­gespeist.

Aussenperspektive: Die Anlage kann jährlich rund 164 Vier-Zimmer-Haushalte versorgen.
Aussenperspektive: Die Anlage kann jährlich rund 164 Vier-Zimmer-Haushalte versorgen.
PD

Durch diese intelligente Doppelverwendung dienen die landwirtschaftlichen Flächen nicht nur dem Pflanzenanbau, sondern tragen gleichzeitig zur nachhaltigen Energieerzeugung bei.

Die Neuheit dieser entwickelten Module zeigt sich in ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Arten von Gewächshäusern.

Bisher mussten die Gewächshäuser an die Module angepasst werden, was mit höherem Aufwand und Kosten verbunden war.

Das Agri-PV-Projekt in Buchs setzt hier einen neuen Standard, und die eingesetzten Module eröffnen ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten für Gewächshäuser.

Diese anpassbaren Module sind in Europa bislang einzigartig, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Anlage soll Ende Jahr in Betrieb genommen werden

Die bedeutende Kombination von Solarenergieerzeugung und landwirtschaftlicher Nutzung öffnet aus Sicht der Initianten den Landwirten neue Perspektiven: Sie können nicht nur ­Solarstrom erzeugen, sondern auch ihre Flächen vor den Witterungseinflüssen schützen und für landwirtschaftliche Zwecke nutzen.

Diese zusätzliche «Ernte» trage zur wirtschaftlichen Rentabilität der Betriebe bei und ermöglicht eine nachhaltige und effiziente Nutzung der begrenzten landwirtschaftlichen Flächen.

Markus Kobelt, Geschäftsführer bei Lubera, wird in der Mitteilung zitiert:

Die Pflanzenproduktion ist so doppelt nachhaltig. Pflanzen wandeln natürliches Sonnenlicht in Energie und Leben um und fixieren gleichsam nebenbei auch CO2, und das gleiche Gewächshaus liefert zusätzlich zur pflanzlichen Energie Strom für uns Menschen. Wir freuen uns, mit dem EWB einen innovativen Partner gefunden zu haben, der die Nachhaltigkeit aktiv vorantreibt.

Der Spatenstich der Anlage ist bereits Ende Juni erfolgt. Das erste Solarmodul wurde gemäss Plan im September verbaut und die Anlage wird Ende 2023 in Betrieb genommen.

Mehr Informationen über das Projekt und den Baufortschritt sind zu finden unter: www.ewbuchs.ch/agripv.