Freiwilliges Engagement im Aufwind: «Zeitgut» begrüsst bald das 500. Mitglied | W&O

Toggenburg 29.05.2024

Freiwilliges Engagement im Aufwind: «Zeitgut» begrüsst bald das 500. Mitglied

An der mit über 90 Personen sehr gut besuchten Generalversammlung der Genossenschaft Zeitgut Toggenburg herrschte beste Stimmung.

Von Adi Lippuner
aktualisiert am 30.05.2024
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Das zarte Pflänzchen «Zeitgut» entwickelt sich zu einem starken Baum: Steigende Mitgliederzahlen, aber auch eine breiter werdende Abstützung bei den Kollektivmitgliedern zeigen, dass freiwilliges Engagement im Toggenburg vermehrt gefragt ist.

Anlässlich der Generalversammlung (GV) von vergangener Woche im Wattwiler Berufs- und Weiterbildungszentrum zeigte Präsident Markus Win­dirsch die Entwicklung der Genossenschaft Zeitgut auf und betonte:

Demnächst werden wir unser 500. Mitglied begrüssen dürfen.

Verwaltungsrat will Geschäftsleitung aufbauen

Konkrete Zahlen zeigen, das per Ende 2023 432 Einzel- und 32 Kollektivmitglieder bei «Zeitgut» dabei sind. Die Entwicklung in den ersten Monaten des laufenden Jahres stimmt die Verantwortlichen zuversichtlich, «denn die ständig steigenden Aufgaben verlangen eine breite Abstützung in der Region», ist der Präsident überzeugt.

Mit dem äusserst erfreulichen Wachstum der Genossenschaft steige aber auch der Aufwand auf der strategischen und operativen Ebene. Markus Win­dirsch:

Um die Hauptverantwortlichen von den administrativen Aufgaben zu entlasten, hat sich der Verwaltungsrat entschlossen, mittelfristig eine Geschäftsleitung aufzubauen.

Zeit geben und Zeit nehmen

Doch was macht «Zeitgut» so besonders? Ein Blick auf die Teilnehmenden der GV zeigte, es sind Menschen jeder Herkunft, die sich gerne für andere engagieren oder sich im Alltag unterstützen lassen. Das Ganze nicht einfach im Rahmen einer gut gemeinten Nachbarschaftshilfe, sondern organisiert und auch strukturiert.

Ein Beispiel

Herr X fährt mit seiner betagten Nachbarin, Frau Z, einmal wöchentlich zum Einkaufen. Die Fahrt wird pro Kilometer mit 70 Rappen entschädigt, diese bezahlt Frau Z direkt an den Fahrer.

Für die investierte Zeit gibt es keine Bezahlung, aber Herr X kann sich seine geleisteten Stunden gutschreiben lassen und falls er später einmal Hilfe benötigen sollte, fällt ihm dies vermutlich leichter, da er weiss, dass er selbst bereits ein Guthaben angehäuft hat.

Hauptziel der Genossenschaft Zeitgut bleibt es, sich in der Region weiter bekannt zu machen und sich zu etablieren. «Wir wollen möglichst stabile Brücken bauen, zwischen Menschen, die in irgend einer Form Unterstützung wünschen, und Personen, die einen Teil ihrer Freizeit sinnstiftend einsetzen möchten», so der «Zeitgut»-­Präsident.

Zu den Zielen fürs laufende Jahr gehöre auch, dass der letzte Drittel der Alters- und Pflegeheime im Toggenburg auch noch als Kollektivmitglieder gewonnen werden kann und auch die restlichen Gemeinden, die noch nicht bei «Zeitgut» dabei sind, an Bord geholt werden können.

Breite Abstützung im Verwaltungsrat

Nach den Wahlen setzt sich der Verwaltungsrat wie folgt zusammen: Markus Windirsch, Wattwil, Präsident; Ralph Rütsche, Lütisburg-Station, Vizepräsident; Jeannine Blatter, Lichtensteig, Aktuarin; Pamela Städler, Lichtensteig, Vertreterin Gemeinden; Peter Baumgartner, Lichtensteig, Pro Senectute Wil und Toggenburg; Gunnar Schröder, Männedorf, Spitex Toggenburg.

Wichtige Ansprechpersonen in der Region sind die Koordinatorinnen Silvia Frick (leitende Koordinatorin), Monika Alpiger für Wattwil, Meta Engler für das Obertoggenburg, Felix Fust, Koordinator Kirchberg, Claudia Fritsche, Administration, und ab 1. Juli Nicole Fräulin, Gähwil, Geschäftsleitung mit einem 20-Prozent-Pensum.