Frühbucher profitieren auf  dem Chäserrugg – in Wildhaus kommt das nicht in Frage | W&O

31.08.2022

Frühbucher profitieren auf  dem Chäserrugg – in Wildhaus kommt das nicht in Frage

In Wildhaus erarbeitet man neue Tarife, während die Toggenburg Bergbahnen auf ein dynamisches Modell setzen.

Von Alec Nedic
aktualisiert am 28.02.2023
Heute läutet der letzte meteorologische Sommertag die kalte Jahreszeit ein. Gleichzeitig bereiten sich die Toggenburger Skigebiete auf die Wintersaison vor. Für die Bergbahnen entstehen aktuell erhebliche Mehrkosten – unter anderem im Bereich der Energie. Daher sehen sich die Bergbahnen Wildhaus gezwungen, ihre Ticketpreise den massiv gestiegenen Kosten anzupassen. Erstmals seit drei Jahren wird es somit eine Preiserhöhung geben, und aktuell werden die einzelnen Tarifpositionen erarbeitet, hält Jürg Schustereit, Mar­ketingleiter der Bergbahnen Wildhaus, fest.

Preisunterschiede von mehr als acht Franken

Im Onlineshop der Toggenburg Bergbahnen hingegen lassen sich heute schon Tickets für Skitage auf den Pisten des Chäserruggs erwerben. Dabei fällt auf: Die Preise variieren von Tag zu Tag. Je nach Monat und Wochentag lassen sich aktuell Preisunterschiede von bis zu 8.50 Franken ausmachen. Beträgt der Preis für die Skitageskarte an einem Dienstag im Januar 46 Franken, sind an einem Sonntag 53.50 Franken fällig. Mit dem sogenannten Best-­Time-Ticket sollen Frühbucher von niedrigeren Preisen profitieren können. Die variierenden Ticketbeträge kommen dabei durch ein dynamisches Preismodell zustande, das die Toggenburg Bergbahnen AG seit vergangenem Winter in Betrieb hat. Grundsätzlich beeinflussen die Nachfrage und der Buchungszeitpunkt den Preis. Livia Miliffi ist zuständig für das Marketing und die Kommunikation der Toggenburg Bergbahnen und fasst das System so zusammen:
Je früher der Gast bucht, desto attraktiver ist der Preis.
Die Toggenburg Bergbahnen zeigen sich von ihrem neuen Buchungsmodell überzeugt. Zum einen würden Familien und Personen profitieren, die schon frühzeitig wissen, wann sie in die Skiferien fahren. Zum anderen sparen Gäste, die auch ausserhalb der nachfragestarken Zeit das Gebiet besuchen möchten.

In Wildhaus setzt man weiterhin auf  Festpreise

Die Bergbahnen Wildhaus setzen weiterhin auf die bewährten Festpreise über eine gesamte Saison hinweg. Jürg Schustereit von den Bergbahnen Wildhaus sieht zwar die Chancen in der Anwendung eines dynamischen Preismodells, doch nicht unbedingt für die eigenen Anlagen. Er erklärt:
Für die Bergbahnen Wildhaus kommt eine Anwendung eines solchen Preismodells nicht in Frage, da wir damit unsere Zielgruppe abschrecken würden. Familien sind in der Planung weniger flexibel – und die Höchstpreise an schönen Wintertagen würden für viel Frust sorgen.

Maximalgrenzen der Preise bleiben ungewiss

Aktuell liegen die Ticketpreise bei der Toggenburg Bergbahnen AG unter Vorjahresniveau, doch je näher der Saisonbeginn rückt, umso mehr werden sie steigen. Über eine Maximalpreisgrenze machte keines der beiden Toggenburger Unternehmen eine Aussage. Auch der Verband Seilbahnen Schweiz kann keine Angaben zu allfälligen Richtpreisen der Bergbahnbetriebe bereitstellen. Der Verband gebe keine Preisempfehlungen ab, dies sei Sache der Unternehmungen, wie Mediensprecher Raoul Steiger auf Anfrage mitteilt. Wie stark die Preise der regionalen Bergbahnen in dieser Saison steigen werden, bleibt ungewiss.