Panzer am «Buchser Samstig»? | W&O

Buchs 04.04.2024

Panzer am «Buchser Samstig»?

Peter Sutter appelliert in seinem Leserbrief an die Verantwortlichen des «Buchser Samstig», auf die geplante Aktion mit einem Panzer zu verzichten.

Von Peter Sutter
aktualisiert am 04.04.2024

Zuerst dachte ich, es sei bloss ein dummer Witz. Dann aber erfuhr ich, dass tatsächlich am «Buchser Samstig» vom 8. Juni auf der Bahnhofstrasse ein Panzer auffahren soll.

Haben sich die Verantwortlichen des «Buchser Samstig» wohl von einer ähnlichen Aktion inspirieren lassen, die kürzlich in einer Zuger Primarschule stattfand? Dort nämlich liess ein Oberst um acht Uhr morgens auf dem Pausenplatz Schützenpanzer auffahren. Die Kinder konnten das Innere des Geschützturms besteigen und mit Gewehren hantieren. Ein Mädchen zielte auf andere, die kreischend davonrannten. Ein Armeeangehöriger fragte einen anderen, wie man wohl den Kindern am besten erklären könne, wie viele Menschen sterben würden, wenn man auf diesen oder jenen Knopf drücke. Der Organisator, ein Oberst und ehemaliger Präsident der Offiziersgesellschaft Zug, machte deutlich, dass die Medien bei diesem Anlass nicht erwünscht seien, und drohte mit rechtlichen Konsequenzen bei einer allfälligen Berichterstattung.

Ich appelliere an die Verantwortlichen des «Buchser Samstig», auf einen solchen Unsinn zu verzichten. Wer es nicht lassen kann, der kann ja bei sich zu Hause Spielzeugpanzer aufeinander schiessen lassen. Aber nicht echte Panzer. Und nicht auf der Buchser Bahnhofstrasse. Und schon gar nicht an einem Anlass, der vor allem auch Kindern und Jugendlichen einen schönen, vergnüglichen Tag bieten möchte.

Ganz abgesehen davon, dass der Anblick eines Panzers mitten auf der Bahnhofstrasse vermutlich auch bei Flücht­lingen höchst traumatische Reaktionen auslösen könnte. In einer Zeit, da sich kriegerisches Denken leider wieder im Aufwind befindet, kann es ja wohl nicht allen Ernstes darum gehen, Kindern und Jugendlichen zu zeigen, welche Knöpfe man drücken muss, um so und so viele Menschen zu töten.

Vielmehr sollte man ihnen – und vor allem auch den Erwachsenen – zeigen, wie man Feindbilder abbauen und Konflikte friedlich und gewaltlos lösen kann. Hierfür gibt es eine Vielzahl an spannenden Ideen und Angeboten, die man bei Organisationen, die sich für Frieden und Völkerverständigung einsetzen, kostenlos beziehen kann. Bei Bedarf stelle ich auch gerne meine Peace-Fahne zur Verfügung.

Peter Sutter, Wiedenstrasse 32, 9470 Buchs