«Überwältigend. Unglaublich. Wahnsinnig»: Ukraine-Hilfe in der Region läuft auf Hochtouren | W&O

25.03.2022

«Überwältigend. Unglaublich. Wahnsinnig»: Ukraine-Hilfe in der Region läuft auf Hochtouren

Der Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine rund um Hans Oppliger und viele Helfende agiert neu am Bahnweg Nord 16 in Sevelen. Bereits wurden fünf Sattelschlepper und mehrere Fahrzeuge mit Hilfsgütern losgeschickt.

Von armando.bianco
aktualisiert am 28.02.2023
Vier Wochen ist es her, seit der Frümsner Hans Oppliger den Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine gegründet hat. Die Welle der Solidarität in der W&O-Region ist beispiellos. Im Gespräch mit Hans Oppliger und Barbara Dürr – die Gamserin gehört ebenfalls zu den treibenden Kräften – fallen Lobesworte ohne Ende:
Überwältigend. Einfach unglaublich. Wahnsinnig. Grossartig.
Sie beide sind im Herzen tief berührt ob der riesigen Unterstützung, welche sich in den letzten Wochen gebildet hat. Weit über 100'000 Franken an Spenden sind bisher eingegangen. Fünf Sattelschlepper mit Hilfsgütern haben sich bereits in Richtung nationaler Verteilzentren und Partnerorganisationen aufgemacht, ebenso Privatautos und Privatbusse. Teils reist man mit den Gütern bis an die Front.
 Alles wird gebraucht: Blick ins Lager am Bahnweg Nord 16 in Sevelen.
Alles wird gebraucht: Blick ins Lager am Bahnweg Nord 16 in Sevelen.
Bild: Armando Bianco
Die Hilfsaktion hat eine enorme Dynamik angenommen. Immer mehr Hilfsgüter und Hilfsangebote treffen beim Verein ein.

Sortieren, auspacken, einpacken, aufladen

Der Verein hat diese Woche aus Platzgründen ein neues «Hauptquartier» bezogen. Nun wird die Hilfsaktion nicht mehr am Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez koordiniert, sondern in den Räumlichkeiten der Oberrietner Firma Gschwend Transporte AG am Bahnweg Nord 16 in Sevelen. Es ist einer glücklichen Fügung zu verdanken, dass der Verein die derzeit ungenutzte Halle mit ihrer Infrastruktur kostenlos benutzen darf.
 Verpflegung für die vielen Helfenden: Die Ukrainerin Olga ist eine der guten Seelen in der Küche.
Verpflegung für die vielen Helfenden: Die Ukrainerin Olga ist eine der guten Seelen in der Küche.
Bild: Armando Bianco
Man weiss, dass Hans Oppliger wegen seiner Passion als Imker auch «Bienenvater» genannt wird. Am Bahnweg Nord in Sevelen dirigiert er nun einen Haufen fleissiger «Bienen», welche Decken, Schlafsäcke, Medikamente, Verbandsmaterial, Kleider, konservierte Esswaren, Windeln und vieles mehr auspacken, sortieren, verpacken, auf Paletten und in Paloxen und zu guter letzt in Fahrzeuge hieven. Mit dabei sind Menschen aus der Region und Menschen aus der Ukraine, welche auf ihrer Flucht vor dem Krieg im Werdenberg gelandet sind.
 Anpacken ist gefragt: Regale füllen und leeren sich ohne Unterbruch.
Anpacken ist gefragt: Regale füllen und leeren sich ohne Unterbruch.
Bild: Armando Bianco

Unterstützung von Bund, Kanton, Gemeinden

Unterstützt wird der Verein auch von der Kantonsregierung und dem Kantonalen Führungsstab. Und auch mit dem Bund und den hiesigen Gemeinden arbeiten Hans Oppliger und seine Leute zusammen. So ganz nebenher kümmert sich der Verein auch noch um die Unterbringung von Schutzsuchenden in der Region, bis die Bundesstellen bereit sind bzw. der Schutzstatus S greift. Oder man organisiert Deutschkurse für die Schutzsuchenden, die bereits nächste Woche im Hauptquartier in Sevelen gestartet werden. Spendenkonto und Kontakt: Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine, Bahnweg Nord 16, 9475 Sevelen; IBAN CH69 8080 8009 4301 9355 6, Raiffeisenbank Sennwald, Telefon 076 563 10 30, E-Mail: info@hilfeukraine.org