Biber sind unerwünscht: Kiesfang Hasenbünt soll saniert werden | W&O

Grabs 08.03.2024

Biber sind unerwünscht: Kiesfang Hasenbünt soll saniert werden

Die Ansiedlung von Bibern könnte die Dammstabilität des Kiesfangs Hasenbünt gefährden. Die Gemeinde Grabs handelt und will den Kiesfang sanieren und zudem bibersicher machen, zum Beispiel mit Biberschutzgittern. Vor der definitiven Verabschiedung des Projekts wird ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt.

Von PD
aktualisiert am 08.03.2024

Im Verlaufe der letzten Jahre wurden zwei Kiesfänge in der Gemeinde Grabs und zahlreiche weitere Kiesfänge in der Region Werdenberg vom Biber besiedelt. Wie die Gemeinde Grabs schreibt, sei damit zu rechnen, dass auch der Kiesfang Hasenbünt früher oder später als Lebensraum des Bibers genutzt wird.

Als Folge von dessen Aktivitäten sind erfahrungsgemäss Erdbauten zu erwarten, welche die Dammstabilität des Kiesfangs gefährden können. Die Gemeinde schreibt:

Da sich solche Instabilitäten unmittelbar auf die Funktionstauglichkeit des Bauwerks auswirken, sind zum Erhalt der Hochwassersicherheit präventive Massnahmen angezeigt.

Diese Massnahmen sollen zusammen mit der ohnehin in den nächsten Jahren vorgesehenen Entleerung des Kiesfangs und kleineren Sanierungsmassnahmen am Auslaufbauwerk umgesetzt werden, hält die Gemeinde Grabs in ihrem Schreiben mit.

Entleerung Kiesfang

Bei der Entleerung des Kiesfangs wird mit einem losen Aushubvolumen von rund 4600 m3 gerechnet.

Bei dieser Abschätzung wird davon ausgegangen, dass das zur Verfügung stehende Rückhaltevolumen von 4400 m3 zwischen der projektierten Kiesfangsohle und dem eingestellten Wasserspiegel auf einer Höhe von 465,45 m ü. M. zu 80 Prozent gefüllt ist.

Sanierung Auslaufbauwerk

Das Auslaufbauwerk wird gereinigt und die ausgewaschenen Fugen werden neu ausgefugt. Sämtlicher Bewuchs in den Bruchsteinmauern und direkt angrenzend wird entfernt. Wo nötig erfolgt eine Abdichtung von undichten Stellen im Mauerwerk mittels Injektion.

Die Massnahmen werden nach der Kiesfangentleerung und parallel zum bibersicheren Ausbau des Kiesfangdamms umgesetzt.

Dammanpassung und bibersicherer Ausbau

Um zu verhindern, dass potenziell im Kiesfang heimisch werdende Biber Erdbauten in den Damm des Kiesfangs graben, wird in die wasserseitige Dammböschung des Kiesfangs ein Biberschutzgitter eingebaut.

Art des Biberschutzgitters: Diagonalgeflecht, Maschenweite 48 mm. Material Biberschutzgitter: Chromstahl, 2 mm. Überdeckung: ca. 0,5 m.

Der Kiesfang Hasenbünt wird saniert: Da Kiesfänge in der Region immer häufiger von Bibern besiedelt werden, werden Massnahmen getroffen, um dies zu verhindern.
Der Kiesfang Hasenbünt wird saniert: Da Kiesfänge in der Region immer häufiger von Bibern besiedelt werden, werden Massnahmen getroffen, um dies zu verhindern.
PD

Da Biber die Eingänge zu ihren Bauten unter dem Wasserspiegel graben, wird das Biberschutzgitter bis 0,6 m unter die ausgebaggerte Sohle des Kiesfangs eingebaut.

Entlang des wasserseitigen Böschungsfusses wird nach dem Verlegen des Biberschutzgitters mit einem Steinsatz der Böschungsfuss befestigt und markiert. Zusätzlich wird im Bereich des Auslaufbauwerks der Kiesfangdamm auf einer Länge von 15 m gleichmässig ausgebildet, sodass im Überlastfall ab einer Wasserspiegelhöhe von 467,25 m ü. M. ein kontrolliertes Überströmen möglich wird.

Anpassung Verkehrsflächen

Die im Zusammenhang mit den beschriebenen Massnahmen beanspruchten Verkehrsflächen werden nach Bauende wieder instand gestellt.

Dies betrifft insbesondere den Fussweg auf dem Kiesfangdamm, welcher beim Einbau des Biberschutzgitters mit einem Bagger befahren werden muss sowie die beiden Zufahrtsrampen, welche in den Kiesfang hinein führen. Die Lage sämtlicher Verkehrsflächen bleibt unverändert.

Begrünung Kiesfangdamm

Nach dem Einbau des Biberschutzgitters werden die durch die Bauarbeiten beanspruchten Böschungen über dem Wasserspiegel mit einer Wildblumenwiese begrünt. Auf das Pflanzen von zusätzlichen Bäumen und Sträuchern wird verzichtet. Die Gemeine Grabs schreibt in der Mitteilung weiter:

Damit wird einer Zerstörung des Schutzgitters durch aufwachsende sowie umfallende Bäume und deren Wurzeln entgegengewirkt.

Die Bäume an der Dammkrone bleiben erhalten und werden während dem Bau vor Beschädigungen geschützt.

Verlängerung Umgehungsleitung

Die bestehende Umgehungsleitung beginnt im oberen Viertel des Kiesfangs und liegt rund 1,5 m unter der projektierten Kiesfangsohle. Dadurch besteht die Gefahr, dass bei der Kiesfangentleerung und der Inbetriebnahme der Umgehungsleitung Sammlermaterial in den Mittellauf des Grabserbachs abgespült wird.

Um diese Situation für zukünftige Entleerungen zu verbessern, wird die bestehende Umgehungsleitung um rund 30 m, bis vor den Kolk der Einlauframpe, verlängert. Dazu wird ein Kunststoffrohr PP DN 500 eingebaut.
Mitwirkungsverfahren:

Der Gemeinderat hat das Wasserbauprojekt an seiner Sitzung vom 4. März 2024 zustimmend zur Kenntnis genommen. Vor der definitiven Verabschiedung wird ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Interessierte finden die entsprechenden Unterlagen auf der elektronischen Mitwirkungsplattform unter www.mitwirken-grabs.ch.

Die Grabser Einwohnerschaft ist nun herzlich eingeladen, dem Gemeinderat bis spätestens 12. April 2024, im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens Rückmeldungen zum Wasserbauprojekt zu geben. Man kann dies direkt auf der Mitwirkungsplattform oder per E-Mail (info@grabs.sg.ch) oder per Post (Gemeinderat Grabs, Rathaus, 9472 Grabs) erledigen.