«Leider wird die Ochsensand-Info getrübt» | W&O

Werdenberg 16.05.2023

«Leider wird die Ochsensand-Info getrübt»

Positives und Negatives sind oft nah beisammen. So konnte Urs Brunner, Vorsitzender der Geschäftsleitung, eine sehr erfreuliche Nachricht mitteilen: dass sich keine unerwarteten Umweltbelastungen des ehemaligen Chemieareals ergeben haben. Dennoch

Von Ludwig Altenburger
aktualisiert am 16.05.2023

«Rekordjahr für den VfA», Ausgabe vom 13. Mai

Eine erfreuliche Berichterstattung von der Delegiertenversammlung des VfA zum Geschäftsjahr 2022 gab es am vergangenen Samstag im W&O. Leider trübt die Information «Ochsensand-Rückbau: Vorlage erst 2024» den positiven Geschäftsbericht. Das zügig umzusetzende Vorhaben kann den Delegierten der Verbandsgemeinden durch das komplexe Projekt zu Gutachten und Antrag über den Rückbau der Bauten auf dem Areal erst 2024 unterbreitet werden.

Eine sehr erfreuliche Nachricht konnte Urs Brunner, Vorsitzender der Geschäftsleitung, trotzdem mitteilen: dass sich keine unerwarteten Umweltbelastungen des ehemaligen Chemieareals ergeben haben. Für mich nicht nachvollziehbar ist die vom Kanton verlangte Umlegung des Kreb­-
sengrabens/Krebswässerli, das seit Jahren eingedolt durch das Ochsensand-Areal verläuft.

Auf Freilegung und Umlegung

Im Werdenberger Jahrbuch von 1996 kann man im Teilabschnitt Biotopschutz im Werdenberg (Bachläufe / Giessen) lesen: «Aufgrund des Aufbaus des Schotterkörpers trat in der Ebene einst an zahlreichen Stellen Grundwasser aus dem Boden und bildete Quellen. Die Giessen, langsam fliessende Bäche, schlängelten sich in den Sechzigern über den Talboden, sie stellten bevorzugte Fisch- und Krebsbäche dar. Mit der Rheinsohlenabsenkung sank jedoch auch hier der Grundwasserspiegel: Die Bachsohlen liegen höher als das Grundwasser und werden daher heute nicht mehr gespeist. Wo sie kein Fremdwasser erhalten, liegen sie deshalb trocken.»

Das kann man im südlichen Teil der Bahngleise beim noch teilweise bestehendem Krebsenbächli auch feststellen.

Auf die Freilegung und Umlegung des verdolten Krebsengrabens sollte der Kanton St. Gallen verzichten. Es könnte zum Beispiel ein symbolischer Beitrag zur Ergänzung der Renaturierung Wetti ab dem WBK bis zum Areal Ochsensand realisiert werden. Diese Umsetzung würde aktiv die Biodiversitätsstrategie des Kantons mit dem Motto «Ein blühender Kanton für Gesellschaft und Wirtschaft» unterstützen.

Ludwig Altenburger, alt Kantonsrat, alt Stadtrat Buchs, Sternstrasse 1, 9470 Buchs