Leserbrief: «Appell an die Ortsgemeinde Buchs: Lasst die Parzellen, wie sie sind» | W&O

01.06.2022

Leserbrief: «Appell an die Ortsgemeinde Buchs: Lasst die Parzellen, wie sie sind»

«Die Ortsgemeinde Buchs übersieht, dass der ökologisch arbeitende Landwirt gewillt ist, auf die Natur Rücksicht zu nehmen», so Leserbriefschreiber Jürg Wartmann-Tischhauser.

Von Leserbrief
aktualisiert am 28.02.2023
  Mit Struktura 24 möchte die Ortsgemeinde Buchs den Landwirten als Pächter der angrenzenden Grundstücke einen Dienst erweisen. So soll eine rationellere Bewirtschaftung ermöglicht werden. Dabei übersieht sie, dass der ökologisch arbeitende Landwirt gewillt ist, auf die Natur Rücksicht zu nehmen. Auch wenn dies mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist. Er sucht kleine Flächen für Ökomassnahmen. Hierfür bieten sich solche bestehenden, verwinkelte Flächen geradezu an. Es kommt ja keinem Bauern in den Sinn, auf seinem geradesten und ertragreichsten Acker eine solche Insel anzulegen. Diese würde auch der Natur am wenigsten bringen, das weiss er selber nämlich auch. Bestehende Einzäunungen, Laubhaufen hinter dem Zaun ausserhalb des Gartens, Komposthaufen am Rand, Hochstammobstbäume, Krautsäume, Gebüsche, all dies ist vorhanden oder kann ideal in den Lücken oder an den Rändern der Schrebergärten erweitert werden. Glauben Sie mir: All dies war nicht Gegenstand meiner Ausbildung als Landwirt vor 50 Jahren. Heute aber ist ein Schritt zurück zur Natur ein Muss für jeden fortschrittlichen Landwirt. Daher mein Appell an die Ortsgemeinde: Lasst die Parzellen grossmehrheitlich, wie sie sind. Als ehemaliger Präsident der Integriert Produzierenden Thurgauer Bauern (heute abgelöst durch den auf vielen Lebensmitteln zu findenden IP-Suisse-Marienkäfer) biete ich Ihnen meine unentgeltlichen Dienste an. Gemeinsam finden wir eine Lösung, bei der es nur Gewinner gibt: Die Kleingärtner, die Natur, die Landwirte und die Ortsgemeinde! Jürg Wartmann-Tischhauser, Unterstüdtlistrasse 18, 9470 Buchs