Leserbrief: Eine Bahnhaltestelle zum Wohle der gesamten Gemeinde | W&O

27.03.2022

Leserbrief: Eine Bahnhaltestelle zum Wohle der gesamten Gemeinde

Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Wartau: «Braucht Wartau wirklich eine Bahnhaltestelle?»

Von Leserbrief
aktualisiert am 28.02.2023
Das werde ich dieser Tage öfter gefragt. Meine Antwort lautet: Ja, dies ist eine einmalige Chance für die Gemeinde Wartau und eine Investition in die Zukunft. Die Attraktivität des Wohn- respektive Arbeitsorts hängt in der Schweiz stark von der Fahrzeit zwischen den beiden Orten ab. Je nach erlerntem Beruf, gibt es nach der Lehre keine Möglichkeit in der Nähe des Wohnorts eine Anstellung zu finden. Viele junge und ungebundene Menschen ziehen darum in die Nähe von Städten oder sogar in eine andere Region, wo sie meistens bleiben und als Fachkraft dem Rheintal verloren gehen. Umgekehrt gibt es gerade im Rheintal grossen Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus technischen Berufen. Es herrscht ein grosser Wettbewerb um Fachkräfte. Das Potential der nahen Region reicht nicht aus und man ist auf Mitarbeitende angewiesen, die aus der weiteren Umgebung (inklusive Vorarlberg) anreisen. Im Sinne der Attraktivität des Werkplatzes Wartau und der Attraktivität des Wohnortes Wartau befürworten wir eine Bahnhaltestelle in unserer Gemeinde und bitten Sie, dem Interessensbeitrag an die Haltestelle Trübbach zuzustimmen. Es ist ein weiterer Baustein im Ansinnen die unterdurchschnittliche Steuerkraft zu verbessern. Auch wenn der Individualverkehr in unserer Region immer noch vorherrschend ist, muss das nicht so bleiben. Treibstoffpreise können noch weiter steigen, die heutige Klimajugend tritt ins Erwerbsleben ein und wachsende oder neue Arbeitgeber im Wartau wollen lieber Produktionsfläche statt Parkplätze zur Verfügung stellen. Eine schnelle und gute Bahnverbindung macht das Wartau attraktiver, als im Stau zu stehen oder beim Arbeitsplatz einen Parkplatz zu bezahlen. Ob Bund und Kanton in 15 bis 20 Jahren immer noch bereit sind, uns eine Bahnhaltestelle zu finanzieren, ist ungewiss. Sorgen wir heute dafür, dass die nächste Generation schnell, bequem und umweltfreundlich zur Arbeit kommt und dass bestehende und künftige Wartauer Betriebe noch attraktiver für Arbeitnehmende dank kurzer Anfahrtszeit werden. Beides wird sich positiv auf die Gemeinde und deren Finanzen auswirken. Nutzen wir diese einmalige Chance und stimmen wir dem Interessenbeitrag für die Bahnhaltestelle Trübbach zu. Rudolf Tanner, Präsident ad-interim, FDP-Wartau, Wiesen, 9478 Azmoos