Leserbrief: Mit der Haltestelle Fährhütte droht eine Fehlinvestition | W&O

05.04.2022

Leserbrief: Mit der Haltestelle Fährhütte droht eine Fehlinvestition

Die Befürworter schweigen den bestehenden Bahnhof in der Gemeinde Wartau tot, so die Meinung eines W&O-Lesers. Er empfiehlt, das Projekt Fährhütte Trübbach-ab zu schicken.

Von Leserbrief
aktualisiert am 28.02.2023
Die Befürworter der geplanten Haltestelle Fährhütte machen es sehr gescheit: Sie schweigen den bestehenden Bahnhof tot. Einen Bahnhof mit zwei Perrons, davon auch einen auf der Dorfseite. Einen echten Bahnhof im Dorf, mit zwei Toiletten, einem Wartsaal, einem Perrondach und einem Kiosk. Bekäme Fährhütte alles nicht. Nur einen Perron, und dann ausgerechnet auf der falschen Seite, erreichbar mittels einer Unterführung. Eine solche ist beim heutigen Bahnhof schon vorhanden, müsste aber in Fährhütte für viel Geld nochmals erstellt werden. Ein umständliches Unterfangen, weil der Bahnbetrieb nicht gestört werden darf. Deshalb braucht es teure Provisorien, viel Nachtarbeit, und das Ganze ist nicht ohne Risiken. Mir ist klar, dass die bestehende Bahnhofsanlage verschwinden muss, dorthin, wo sie niemand stört! Damit weitere Dutzende Luxuswohnungen mit Parkgaragen gebaut werden könnten. Mit Folgen für den Verkehr im Dorf: statt weniger, gäbe es mehr davon, also nichts mit Beruhigung. Dabei befindet sich der heutige Bahnhof in optimaler Lage in einem Wohngebiet, und es ist anzunehmen, dass man umweltbewussten Bewohnern, welche mit der S-Bahn in unmittelbarer Nähe gerechnet hatten, nun einfach den Bahnhof wegnimmt. Eine Minimal-Anlage wie in Fährhütte, draussen «in der Pampa», kann doch eigentlich niemand brauchen. Vor allem nicht bei winterlichem Wetter. Und man muss es immer wieder erwähnen: Beim bestehenden Bahnhof können die Autobusse problemlos vorfahren, ohne grosse Umwegfahrten. Mir ist es übrigens ein Rätsel, weshalb der Perron Fährhütte nicht mittig unter der Strassenüberführung projektiert ist (der Beweis, dass die ganze Haltestelle eigentlich allen egal ist?), mit kürzeren Laufwegen. Aber es droht noch ein anders Missgeschick: Nachdem in Liechtenstein die S-Bahn vom Volk abgelehnt wurde (weil diese die wirklichen Probleme nicht gelöst hätte), ist die Stadtbahn Liechtenstein wieder ein Thema. Diese «Light Rail»-Linie würde auch Vaduz, Triesen und Balzers mit der Rheintalbahn der SBB verbinden und in Trübbach in die Strecke von/nach Sargans einmünden. Und diese Einmündung kann fast nur in Fährhütte stattfinden. Aus den genannten Gründen drohen also erhebliche und völlig unnötige Fehlinvestitionen. Liebe Wartauerinnen und Wartauer, bitte nehmt einen Augenschein beim Bahnhof Trübbach und macht Euch ein Bild, welch immense Vernichtung von Volksvermögen dem Steuerzahler droht. Es ist alles vorhanden, was es braucht und muss nur ein wenig «abgestaubt» werden. Und das kostet selbstverständlich nicht mehr als die Erstellung einer neuen Anlage, wie behauptet wurde. Deshalb: Projekt Haltestelle Fährhütte am besten Trübbach-ab! Rudolf Rotgans-Diehl, Bachschwellen 4, 7214 Grüsch